Michelles Lachen ist zurück

Als Michelle Hoffmann vor rund einem Jahr zu ihrer ersten Delfintherapie geflogen ist, hat ihre Familie dem eher skeptisch gegenüber gestanden. Wegen der Fortschritte des an frühkindlichem Autismus erkrankten Mädchens hoffen ihre Eltern aber nun, zu einer zweiten Therapie fliegen zu können.

 Nachdem die erste Delfintherapie ihrer Tochter Michelle sichtlich geholfen hat, würden Narine und Alfred Hoffmann aus Heidenburg mit ihr und den Söhnen David und René (nicht im Bild) gerne ein zweites Mal nach Curacao fliegen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Nachdem die erste Delfintherapie ihrer Tochter Michelle sichtlich geholfen hat, würden Narine und Alfred Hoffmann aus Heidenburg mit ihr und den Söhnen David und René (nicht im Bild) gerne ein zweites Mal nach Curacao fliegen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Heidenburg. (urs) Die Veränderung ist verblüffend. Kaum hat Narine Hoffmann ihre Tochter gerufen, schaut die Elfjährige auch schon gut gelaunt zur Tür herein. Keine Spur von dem in sich gekehrten Mädchen, das sie noch vor einem Jahr gewesen ist. Der aufgeweckte Blick lässt kaum erahnen, dass Michelle an frühkindlichem Autismus leidet und seit ihrem dritten Lebensjahr im Autismus-Therapie-Zentrum in Trier ein und aus geht.

Für die Heidenburger Familie sind Michelles Fortschritte nach der ersten Delfintherapie noch erstaunlicher. "So gelacht hat sie früher gar nicht", freut sich ihre Mutter beim Stöbern in den Fotos von Curacao: "Ihr Lachen ist zurück und auch der Blickkontakt ist wieder da." Aber auch Michelles Sprache habe sich verbessert. Es falle ihr sehr viel leichter, Sätze zu bauen. Und wenn andere Kinder sie hänselten, wisse sie jetzt damit viel besser umzugehen. Eine Leistung ist zudem, dass sie nun schon mal sagt, wenn sie etwas nicht will oder wenn jemand sie gekränkt hat. Außerdem zeigt sie Gefühle und spricht auch über Schmerzen. Früher habe sie dann nur rumgezappelt, erinnert sich ihre Mutter. Wutausbrüche und Schreie seien allerdings noch nicht restlos Geschichte. Doch alles habe sich sehr verbessert.

Vor der Delfintherapie hatte sich Michelles Erkrankung vor allem durch Schwierigkeiten im Sozialverhalten bemerkbar gemacht. Sie hatte Probleme, mit anderen Kindern zurechtzukommen, zog sich oft zurück und beschäftige sich mit sich selbst. Inzwischen ist sie erwachsener geworden, wie ihr Vater Alfred meint. Und Michelles älterer Bruder David freut sich, dass seine Schwester nun selbständiger geworden ist. Sie räume nach dem Malen immer alles selbst weg und mit dem Computer komme sie auch ohne Hilfe zurecht. Sie benutze sogar ihr eigenes Passwort.

Die Entscheidung für eine zweite Therapie ist bei der Familie aber trotzdem erst nach und nach gereift. Sie habe erst das Urteil der Therapeuten abwarten wollen, erklärt Michelles Mutter. Sie selbst hatte mit solchen Fortschritten nicht gerechnet. Vor einem Jahr sei sie vielmehr "mit einem komischen Gefühl" nach Curacao geflogen. Doch nun hofft die fünfköpfige Familie, in zwei Jahren vielleicht zu einer zweiten Delfintherapie fliegen zu können. Allerdings ist sie dafür erneut auf die Unterstützung des Vereins Dolphin-Aid angewiesen sowie auf die Unterstützung hilfsbereiter Menschen.

Spendenkonto: 20002424 bei Sparkasse Düsseldorf, BLZ 30050110, Stichwort Michelle Hoffmann.

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