Milchkönigin Die Krone, die Kühe und der Club

Heidweiler · Viviane Ludwig aus Heidweiler ist rheinland-pfälzische Milchkönigin. In ihrem Heimatort ist man darauf sehr stolz. Auch bei der bevorstehenden Kirmes ist sie aktiv.

 Einen großen Empfang hatten die Heidweilerer für ihre Milchkönigin organisiert. Mit einem Oldtimertraktor wurde sie abgeholt.

Einen großen Empfang hatten die Heidweilerer für ihre Milchkönigin organisiert. Mit einem Oldtimertraktor wurde sie abgeholt.

Foto: TV/Udo Lauterbach

Im Winter sind die Höhepunkte in Heidweiler der Adventsbasar beim Seniorentag und die Kirmes im Januar, die Schutzpatron Vincentius gewidmet ist. Bei beiden Veranstaltungen ist die rheinland-pfälzische Milchkönigin zu Gast, denn Heidweiler ist ihr Heimatort. Sie sagt: „Ich bin hier aufgewachsen, bin im Freizeitclub aktiv, an Fastnacht und der Kirmes dabei und bei vielen anderen Dingen auch, die im Dorf stattfinden.“

166 Einwohner hat der Ort, 380 Kühe verteilen sich auf drei landwirtschaftliche Betriebe. Wie stolz die Gemeinde auf Vivianne Ludwig ist, zeigte sich schon direkt nach ihrer Wahl: Die Bevölkerung hat sie standesgemäß mit einem Oldtimertraktor, den Musikfreunden Arenrath Bruch, der Feuerwehr, dem Freizeitclub, den Böllerschützen Landscheid und offiziellen Vertretern aus Politik und Landwirtschaft zuhause abgeholt, und ihr in der Bürgerhalle einen Empfang bereitet. „Es war schon toll, was die Heidweilerer hier auf die Beine gestellt haben. Die Frauengemeinschaft hat sich beispielsweise um die Verpflegung gekümmert, die Kinder waren ganz aufgeregt, und haben mich angesprochen und auch die Älteren, die mich von Kindesbeinen an kennen, haben mir gratuliert.“ Neben Heidweiler hatte die Milchmajestät bisher Auftritte bei den landwirtschaftlichen Fachschulabsolventen in Saarburg und in Daun beim Fest der Landwirtschaft. Am Donnerstag, 16. Januar,  wird sie bei der Internationalen Grünen Woche in Berlin  sein. „Ich bin sehr gespannt, was mich dort erwartet. Ich werde mich für die Landwirte einbringen, und wenn es möglich ist, die Infrastruktur auf den Dörfern ansprechen.“

Etwa 30 bis 35 Auftritte pro Amtsjahr wird  Viviane Ludwig als Milchkönigin absolvieren. In ihrem Heimatort wird sie an der Kirmes, die vom 25. bis zum 27. Januar gefeiert wird, die Glücksfee sein, wenn der Freizeitclub zum 34. Mal eine Tombola zugunsten krebskranker Kinder veranstaltet. Zu gewinnen gibt es unter anderem einen Rasenmähroboter, eine Woche Teneriffa oder eine Woche Kroatien. 160 000 Euro konnten bisher aus dem Losverkauf gespendet werden. Dabei bleiben die Losverkäufe konstant: „Es gibt Leute, die fragen schon im September nach den Losen“, sagt Josef Scherer vom  Freizeitclub. 70 Verkäufer sind für den Verein aktiv und verkaufen die Lose im Landkreis Bernkastel-Wittlich und den Nachbarkreisen Trier-Saarburg und Bitburg-Prüm. Dabei bleibt der Preis konstant bei einem Euro: „Wir wollen, dass auch Leute mit kleinem Geldbeutel sich ein paar Lose leisten können“, so Scherer.

Geschäftsführer Rudolf Ludwig führt den Erfolg darauf zurück, dass die Menschen wissen, dass ihr Geld nicht versickert und bei Bedürftigen ankommt. „Seit mehr als 15 Jahren arbeiten wir mit „Annas Verein“ zusammen und haben oft konkrete Anliegen wie ein Auto, einen Teil der Eltern-Kind-Wohnung in der Villa Kunterbunt oder Therapiestunden unterstützt. Da sind die Leute bereit, ein Los zu kaufen“, berichtet er. An attraktive Preise zu kommen, ist für den Freizeitclub schwieriger geworden, denn viele Firmen haben eigene Projekte. „Aber es gibt immer noch einige, auf die wir zählen können, beispielsweise gibt der Fußballverein Schalke immer etwas aus ihrem Etat ,Schalke hilft’ oder die Erdinger Brauerei“, weiß Ludwig.

An Karneval wird Viviane Ludwig in der Region unterwegs sein, denn der Freizeitclub ist mit seinem Fastnachtswagen bei verschiedenen Umzügen dabei. Das Motto hat allerdings nichts mit Milch oder Landwirtschaft zu tun, denn die Vorbereitungen waren schon im Gange, bevor sie gekrönt wurde. Aber ihre Amtszeit dauert ja zwei Jahre. „Vielleicht machen wir im nächsten Jahr etwas in diese Richtung“, spekuliert sie.

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