Milchmädchen-Rechnung

Zurzeit ist der Flugplatz Hahn völlig abhängig von der Billigfluglinie Ryanair und kann damit nicht kostendeckend arbeiten. Um irgendwann von Subventionen unabhängig zu werden, soll zusätzlich interkontinentaler Frachtverkehr zum Hahn geholt werden.

Hierzu ist kurzfristig eine Verlängerung der vorhandenen Startbahn erforderlich. Ein wetterunabhängiger Frachtflugverkehr rund um die Uhr ist aber nur mit einer zweiten Startbahn möglich. Die im Bericht genannten 2000 Arbeitsplätze sind nicht nachprüfbar. Überwiegend sind es Teilzeitarbeitsplätze mit geringer Qualifikation. Fast alle Arbeitsplätze wurden andernorts vernichtet, eine Statistik über wirklich neue Arbeitsplätze gibt es nicht. Mit einem Bruchteil der bisher in den Hahn investierten hunderten von Millionen Euro hätte man in der Region vorhandene höherwertige Arbeitsplätze sichern und vermehren können. Unter dem Strich basieren die Hahn-Erfolgszahlen auf einer Milchmädchen-Rechnung. Vom nächtlichen Fluglärm ist nicht nur der Hunsrück betroffen. Auch die Bewohner von Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach werden Nacht für Nacht durch die geplanten 45 Flugbewegungen gestört, da die Hauptflugwege direkt über diese Gemeinden führen werden. Im Planfeststellungsverfahren unberücksichtigt blieben Belastungen des gesamten Raumes Hunsrück-Mosel durch Treibstoffe, Flugzeugabgase und Belastungen durch den immens zunehmenden LKW-Zubringer-Verkehr. Schon jetzt resultiert ein Großteil der hiesigen Verkehrsbelastungen aus LKW-Verkehr für den Hahn. Hans-Jürgen Belitz Traben-Trarbach

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