Millionen für die Bachentwicklung

Thalfang · Große Projekte am Thalfanger Bach stehen an: Noch in diesem Jahr wird voraussichtlich ein weiteres Becken gebaut, das Regen zurückhält. Ab 2013 wird der Bachlauf zwischen Thalfang und Dhronecken höher gelegt. Zwei Punkte eines Konzepts, in das fünf bis sechs Millionen Euro fließen.

 Mit dieser Stauanlage hat das Mammutprojekt zur Renaturierung und zum Hochwasserschutz an der Kleinen Dhron begonnen: Anlage bei Hilscheid. TV-Foto: Hannah Schmitt

Mit dieser Stauanlage hat das Mammutprojekt zur Renaturierung und zum Hochwasserschutz an der Kleinen Dhron begonnen: Anlage bei Hilscheid. TV-Foto: Hannah Schmitt

Thalfang. Bei Regen schießt der Thalfanger Bach durch sein teilweise begradigtes Bett und frisst sich tiefer und tiefer ins Erdreich. Das ist nicht nur naturfern, wie Fachleute sagen, es erhöht auch die Hochwassergefahr. Mächtige Niederschläge kann dieser Wasserlauf nicht abhalten. Er gibt sie umgehend weiter - beispielsweise an Dhronecken.
Planung für 20 Jahre


Dort sind laut Ortsbürgermeister Detlef Jochem einige Wiesen Jahr für Jahr überschwemmt. Kommt es dicke wie zuletzt in den 90ern, sind auch Häuser betroffen.
Das Konzept: Naturferne und Hochwassergefahr - beiden soll es mit Hilfe eines Langzeit-Programms, das auf 20 Jahre hin angelegt ist, an den Kragen gehen.
Das Programm, das im Rahmen der landesweiten Aktion Blau läuft, trägt den sperrigen Namen "Flussgebietsentwicklungskonzept Oberlauf Kleine Dhron" und betrifft die Bachläufe oberhalb von Dhronecken. 40 Quadratkilometer umfasst das Einzugsgebiet. Zum Vergleich: Die Verbandsgemeinde Thalfang ist 144 Quadratkilometer groß.
Es geht etwa um ein Dutzend kleiner Wasserläufe, von denen der Thalfanger Bach und der Röderbach die größten sind. Fünf bis sechs Millionen Euro fließen in das Mammutprojekt.
Konkrete Maßnahmen: Zum Konzept gehören viele größere und kleinere Einzelmaßnahmen, die vom Land in der Regel mit 90 Prozent gefördert werden. Als Nächstes steht der Bau eines Pufferbeckens an, der das Regenüberlaufbecken zwischen Thalfang und Dhronecken ergänzen soll. Udo Keuper von der Verbandsgemeinde-Verwaltung hofft, dass die Arbeiten noch in diesem Jahr erfolgen. Die Kosten belaufen sich auf 250 000 Euro. In diesem Fall schießt das Land nur 162 500 Euro zu, weil die Werke das Becken auch zur Abwasserbeseitigung bauen müssen. Das neue Erdbecken schafft die Grundlage für die Renaturierung des Thalfanger Bachs und einer Teilstrecke des Hohlbachflößchens. Auf einer Strecke von 3,6 Kilometern werden die Bachbette im Gegensatz höher gelegt. Die Arbeiten sollen 2013 beginnen und werden mehr als eine Millione Euro kosten.
Flächen am Bach aufgekauft


Die Renaturierung beschränkt sich nicht allein auf das Gewässer, das sich künftig wieder wie ein ursprünglicher Bach durch die Lande schlängeln soll. Auch das Umfeld wird miteinbezogen. Dort soll sich wieder eine Auelandschaft mit feuchteliebenden Pflanzen bilden, die auch mal überschwemmt wird und so das Wasser zurückhält.
15 Meter soll der Gewässerrandstreifen breit werden, dafür werden die Flächen entlang des Baches aufgekauft. Diesen Part und die Planung des gesamten Projekts haben das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel und ein Planungsbüro übernommen. Carsten Ness vom DLR sagt: "Ein Drittel der Flächen gehört uns schon."
Angelaufen sind die Arbeiten für das Flussgebietsentwicklungskonzept bereits Ende vergangenen Jahres. Da wurden zwei Stauanlagen für 211 000 Euro gebaut: eine am Thalfanger Bach bei Hilscheid und eine am Röderbach (siehe Grafik). Zur Frage, ob sie schon was gebracht haben, sagt Verwaltungsmann Keuper: "Das kann ich nicht sagen. Seitdem hat es nicht mehr so stark geregnet."

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