Kommunales In Minheim steht die Gemeinschaft im Vordergrund

Minheim · Zwei Jahre lang hat die Dorfmoderation die Minheimer beschäftigt. Viele Ideen zu Themen wie Wohnen Natur und Gemeinschaft sind entstanden. Und es hat sich sogar ein eigener Verein gegründet.

  Der Vorstand des Dorftreff Minheim, der sich während der  Dorfmoderation gegründet hat: (von links) Pressewart Benedikt Vogedes, Beisitzerin Heike Linden, Kassiererin Katja Kreuzahler, Erste Vorsitzende Sonja Scholtes und Andrea Später, Zweite Vorsitzende.

Der Vorstand des Dorftreff Minheim, der sich während der  Dorfmoderation gegründet hat: (von links) Pressewart Benedikt Vogedes, Beisitzerin Heike Linden, Kassiererin Katja Kreuzahler, Erste Vorsitzende Sonja Scholtes und Andrea Später, Zweite Vorsitzende.

Foto: Christina Bents

Im Moselort wird bei wichtigen Ereignissen ausgeschellt. Mit der Glocke geht der Ausscheller durchs Dorf und ruft die Neuigkeit aus. Früher war das auf den Dörfern üblich. In Minheim wurde der Brauch wiederbelebt und wird von den Dorfbewohnern gerne angenommen.

Das ist ein Ergebnis der Arbeitsgruppe Dorfgemeinschaft, die sich bei der Dorfmoderation gebildet hat. Aber es ist nur ein kleiner Teil. Ein Dorfcafé, wo Brettspiele, oder Karten gespielt werden, kommt sehr gut an, ebenso wie das gemeinsame Frühstück mit allen Generationen. Ein besonderes Gemeinschaftsereignis war ein Kinoabend, bei dem der Film „Zum weißen Rössl“ gezeigt wurde. Dazu gab es in der Bürgerhalle Käse-Igel, Popcorn durfte nicht fehlen und zwischen der Werbung und dem Start des Films gab es eine kurze Pause, in der Eiskonfekt verkauft wurde. Zudem ist eine Bücherinsel entstanden, und Beetfreunde haben sich gefunden, die sich zu siebt um die Grünanlagen des Ortes kümmern.

Auch die Corona-Pandemie konnte die Gemeinschaftsaktionen nicht aufhalten. Es gab „Dorf-Cafés aus der Tüte“ oder einen Adventskalender, der in Internet, über den Dorffunk oder im Informationskasten zu sehen war. Aus der Arbeitsgruppe hat sich im Juli 2020 der Verein „Dorftreff Minheim“ gegründet. Seine Ziele sind, die Dorfgemeinschaft zu stärken, die Generationen zu verbinden, mit den Vereinen zusammenzuarbeiten und die Veranstaltungserlöse für die Dorfgemeinschaft einzusetzen. Die Zusammenarbeit mit den Vereinen, den Winzern und der Kirchengemeinde funktioniert schon sehr gut, mit der Kirche hat man beispielsweise ein Simbabwe-Projekte für Kinder und Jugendliche gemacht.

Sehr gut kam das Kicker-Turnier am Dorfplatz an. 20 Mannschaften, davon 16 Erwachsene und vier Kinder/Jugendliche, sind gegeneinander angetreten. Der Kicker, der 2500 Euro gekostet hat, wurde mit Hilfe von Sponsoren finanziert und wird weiterhin regelmäßig genutzt. „Einen Dorfgarten und eine Boulebahn wollen wir als nächste Projekte angehen“, erzählt Sonja Scholtes vom Dorftreff Minheim.

Im Bereich Bauen und Wohnen ist man bereits dabei, ein städtebauliches Konzept für ein Neubaugebiet zu erarbeiten, denn es stehen keine Baugrundstücke im Ort zur Verfügung. Leerstände gibt es ebenfalls nicht. In der Ideenphase ist zudem ein Generationenwohnen, für dessen Planung man sich professionelle Unterstützung holt. „Das kann beispielsweise ein gemeinsames Haus sein oder mehrere Häuser mit einem gemeinsamen Hof“, so Sonja Scholtes. Zudem will man den Fahrradweg von der Sonneninsel zum Goldtröpfchen voranbringen. Bei der Gartenkultur sind Kindertreffs und ein Tag der offenen Gärten angedacht.

Um diese Projekte finanzieren zu können, braucht es Zuschüsse. Die gibt es nur, wenn die Dorfmoderation abgeschlossen ist und die Ideen in ein Dorferneuerungskonzept, das der Gemeinderat beschließt, einfließen. Um einen Anfang zu machen, wurden 26 Vorschläge gesammelt, in einer Bürgerversammlung vorgestellt und von den Bürgern mit Prioritäten versehen. Ein Parkplatz für Wanderer und die Aufwertung der Ortseingänge stehen ganz oben auf der Liste.

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