Minheims Weg führt offenbar doch nach Bernkastel-Kues

Viele Minheimer sind enttäuscht, in der Verbandsgemeinde Wittlich-Land keine neue Heimat finden zu können. In der VG Bernkastel-Kues sind sie dagegen trotz einiger Dissonanzen willkommen.

Minheim/Neumagen-Dhron/Bernkastel-Kues. (cb) Mit der Entscheidung des Verbandsgemeinderats Wittlich-Land kommt mehr Schwung in die Fusionsbemühungen der VG Neumagen-Dhron. Wie berichtet (TV vom 13. und 14. Januar) hat das Gremium es abgelehnt, die Ortsgemeinde Minheim aufzunehmen. Begründung: Die Sanierung des maroden Wasser-und Kanalsystems der Moselgemeinde bringe Mehrkosten für die Allgemeinheit mit sich. Das Gremium geht für eine vierköpfige Familie von 42 Euro pro Jahr aus. Nicht für zwölf Monate, sondern für mehrere Jahre.

Das Ergebnis sei zu erwarten gewesen, sagt Ortsbürgermeister Werner Mertes, ein Verfechter des Wechsels nach Wittlich-Land. Wie berichtet hatten sich 2010 fast 60 Prozent der Minheimer für einen Wechsel nach Wittlich-Land ausgesprochen, zu der die Gemeinde bis zur Verwaltungsreform im Jahr 1969 gehört hatte. Wirbel hatte es vor der Abstimmung um ein Flugblatt gegeben. Eine Initiative "Pro-Wittlich-Land" machte sich für Wittlich-Land stark. Ein Wechsel nach Bernkastel-Kues bringe vor allem Kosten mit sich, hieß es. Nun sieht alles danach aus, dass Minheim nach Bernkastel-Kues wechselt. "Wir müssen realistisch sein. Es geht nur noch in diese Richtung", sagt Mertes. Das hatte im Dezember 2010 auch schon der VG-Rat beschlossen.

Gleichwohl wird sich der Ortsgemeinderat am 26. Januar (18 Uhr, Bürgerhaus) noch einmal mit dem Thema befassen. Am 10. Februar will sich der VG-Rat auf die Partner, Schweich für Trittenheim, Bernkastel-Kues für Neumagen-Dhron, Piesport und Minheim, festlegen. Der Inhalt des Flugblatts hatte damals für Ärger gesorgt. "Das erleichtert die Verhandlungen nicht", sagt Bürgermeister Ulf Hangert. Gleichwohl stehe die VG zu ihrem Angebot, möglichst viele der vier Ortsgemeinden aufzunehmen.

Zu den Kosten für die Kanalsanierung, im Gespräch sind bis zu vier Millionen Euro, will er sich derzeit nicht äußern. In dieser Woche werde man sich mit einem Wirtschaftsprüfer zusammensetzen. Erst danach könne über Zahlen gesprochen werden.

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