Minister verlässt ausgetretene Pfade

BERNKASTEL-KUES. Knapp 200 Frauen und Männer arbeiten im Diensleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel. Ihr oberster Dienstherr, Minister Hendrik Hering, stand ihnen Rede und Antwort.

 DLR-Leiter Hubert Friedrich (links) freut sich. Hendrik Hering ist der erste Minister, der vorbeischaut, um mit den Mitarbeitern zu reden. TV-Foto: Clemens Beckmann

DLR-Leiter Hubert Friedrich (links) freut sich. Hendrik Hering ist der erste Minister, der vorbeischaut, um mit den Mitarbeitern zu reden. TV-Foto: Clemens Beckmann

Hendrik Hering hat bei seinem Besuch im Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel in Bernkastel-Kues nicht nur eine flexiblere Handhabung der Saisonarbeiter-Regelung in Aussicht gestellt (TV vom 3. März). Der Minister für Weinbau. Landwirtschaft, Wirtschaft und Verkehr glaubt auch, dass das Institut für Pflanzenschutz in Bernkastel-Kues, Teil der Biologischen Bundesanstalt, erhalten bleibt. "Es wird gelingen, die Bio in das geplante Steillagenzentrum zu integrieren", sagte er. Mehrfach stand das Institut vor dem Aus (der TV berichtete) - zuletzt drohte die Schließung im Jahr 2006. Mit der Fürsprache vieler Politiker aller Coleur sei nun eine Neuausrichtung auf gutem Weg. Mittlerweile sei auch in Berlin erkannt worden, dass Steillagenforschung auch dort betrieben werden müsse, wo sich Steillagen befinden, sagte SPD-Mann Hering.Noch keine Angaben über das finanzielle Volumen

Die Folgen des Klimawandels machten die Arbeit noch wichtiger. "Die Tätigkeiten werden in Zukunft an den Bedürfnissen der Winzer orientiert", kündigte er an. Über das finanzielle Volumen, machte Hering noch keine Angaben. In den kommenden Monaten werde geprüft, wie viele Mitarbeiter der Bund weiter beschäftige und wie viele Mitarbeiter das Land übernehmen könne. Herings Besuch beim DLR Mosel, das knapp 200 Mitarbeiter beschäftigt, stellte eine Premiere dar. "Ich bin jetzt 25 Jahre dabei. Aber ich habe es noch nie erlebt, dass ein Minister einfach so vorbeikommt", freute sich DLR-Leiter Hubert Friedrich. Er besuche derzeit alle ihm unterstellten Dienststellen, sagte Hering. "Und ich komme bewusst alleine, um mir ein authentisches Stimmungsbild zu machen." Hering sprach nicht nur mit den Abteilungsleitern und dem Personalrat, sondern stand auch bei einer Personalversammlung Rede und Antwort. Das DLR Mosel unterliege einer besonderer Herausforderung, sagte er im Gespräch mit Abteilungsleitern und Personalrat. Schließlich sei die Konzentration auf den Standort Bernkastel-Kues in Trier und im Kreis Trier-Saarburg nicht unumstritten gewesen. "Doch ich stehe zu dieser Entscheidung", sagte Hering. In dem geplanten Steillagenzentrum würden die Kompetenzen gebündelt. "Langfristig bringt das der gesamten Mosel Vorteile", sagte der Minister. "Wir sind unter schwierigen Rahmenbedingungen gestartet", räumte Hubert Friedrich ein, "Wir haben aber jetzt eine klare Strategie und sind eine bedeutende Behörde." Von Vorteil sei auch, dass Minister Hering sich klar für den DLR-Außenstandort Trier ausgesprochen habe.

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