Ministerium weist Täuschungs- und Lügen-Vorwürfe zurück

Die Vorwürfe des Stadtrats Bernkastel-Kues zur Schließung des Instituts für Pflanzenschutz im Weinbau haben Mainz erreicht. Nicht das Türschild mache den Wert der Forschung aus, sondern die Ergebnisse, heißt es von dort.

Bernkastel-Kues. (cb) Svea Thümler, Sprecherin des Weinbauministeriums, hat die Vorwürfe an die Landesregierung im Zusammenhang mit der Schließung des Instituts für Pflanzenschutz in Bernkastel-Kues zurückgewiesen. "Niemand hat getäuscht, gelogen oder hingehalten, wie hier polemisch behauptet wird", sagte sie.In der Sitzung des Stadtrates Bernkastel-Kues hatte Alfred Port (FDP) im Zusammenhang mit der Schließung des Instituts die Worte "getäuscht, belogen, hingehalten" gebraucht und Ministerpräsident Kurt Beck politisches Kalkül für die Hinwendung zum Standort Siebeldingen (Pfalz) vorgeworfen (TV vom 7. November). Von anderen Ratsmitgliedern kam ähnliche Kritik. Die Alternative sei nie Bernkastel-Kues oder Siebeldingen gewesen, heißt es dazu aus Mainz. Der Bund habe in seiner Konzeption zur Neuorganisation der Agrar-Ressortforschung geplant, die Stellen nach Auflösung des Instituts in Bernkastel-Kues zu reduzieren und teilweise nach Dossenheim in Baden-Württemberg zu verlagern. Thümler: "Die Landesregierung ist erleichtert, dass der Bund sich bereit erklärt hat, die Forschungskapazität dem Weinbau insgesamt zu erhalten und die Stellen überhaupt in Rheinland-Pfalz zu belassen."Sobald das neue Gebäude für das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel in Bernkastel-Kues errichtet sei, werde das Land für den Bund Forschungsprojekte zu Steillagenfragen durchführen. Die Zusage des Bundes für eine vorläufige Dauer von zehn Jahren Forschungsvorhaben zu finanzieren, werde ermöglichen, eine ganze Reihe für die Moselwinzer wichtige Fragen zu bearbeiten und direkt in die Beratung einfließen zu lassen. Hierfür stehen drei Millionen Euro zur Verfügung. Die Themen würden zwischen Bund und Land abgestimmt, sich aber ausschließlich auf Mosel-spezifische Fragen des Weinbaus beziehen. "Wir wollen möglichst praxisorientierte Forschung betreiben, zum Beispiel zu den Auswirkungen des Klimawandels, den besonderen Anforderungen des Pflanzenschutzes im Steillagenweinbau oder zu Fragen des ökologischen Weinbaues. So festigen wir den Standort Bernkastel-Kues - nicht mit Unterstellungen parteipolitisch motivierter Art an den Wirtschaftsminister und den Ministerpräsidenten", sagte die Pressesprecherin.Die angestrebte Zusammenarbeit in Bernkastel-Kues sei sogar ein Modellfall für moderne und effiziente Zusammenarbeit in der Agrarforschung. Thümler: "Nicht das Türschild macht den Wert der Forschung aus, sondern die Ergebnisse."

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