Tourismus Tourismus in Berkastel-Kues läuft wieder an

Bernkastel-Kues · Während des Lockdowns war die Moselregion geradezu verwaist. Nun lebt der Tourismus wieder auf. In Bernkastel-Kues sind wieder viele Besucher unterwegs.

 Während die Menschen wieder die Plätze bevölkern (links) mahnt das Wappentier, Abstand zu wahren und die Hygieneregeln einzuhalten.

Während die Menschen wieder die Plätze bevölkern (links) mahnt das Wappentier, Abstand zu wahren und die Hygieneregeln einzuhalten.

Foto: TV/Hans-Peter Linz

Wenn man durch die Fußgängerzone von Bernkastel-Kues spaziert, könnte man fast meinen, die Corona-Krise sei überwunden. Dort sind viele Menschen unterwegs – von jungen Paaren über Familien bis zu Senioren. Man hört englisch-sprechende, holländisch- oder auch französisch-sprechende Touristen. Sie flanieren durch die Stadt, essen ein Eis oder sitzen vor den Cafés und Bars. Sie besichtigen die Sehenswürdigkeiten, machen Fotos und amüsieren sich.

Aber ganz so „normal“ fühlt es sich dann doch nicht an, denn die Menschen halten Fremden gegenüber Abstand. Es ist kein Gedränge zu beobachten und dennoch wirken die Plätze und Gassen gut gefüllt.

Bernkastel-Kues hat schon früh eine eigene Corona-Politik eingeleitet. Der Bär als Wappentier der Stadt wurde als Symbol für Hygieneschutz verwendet. Er sitzt in Form eines großen Stofftieres mit Maske vor dem Büro des Bürgermeisters, er ziert aber auch die vielen Hygiene-Hinweise, die in der Stadt zu finden sind und die auch die Touristen immer wieder daran erinnern, die Hygiene-Vorschriften des Landes einzuhalten. Vor den Geschäften stehen kleine Tische mit Desinfektionsmitteln, Masken werden bereitgehalten, falls ein Besucher über keine eigene verfügt. „Wir haben schon früh die Einzelhändler unterstützt, weil es wichtig ist, die Hygiene-Vorschriften mit allen gemeinsam zu erfüllen,“ sagt Bianca Waters von der Entwicklungsagentur. Diese Politik habe sich offenbar ausgezahlt.

Auch die Errichtung des Riesenrads am Gestade sei hilfreich, findet Stadtbürgermeister Wolfgang Port: „Wir haben jetzt in den Ferien viele Familien hier in der Stadt. Die müssen wir beschäftigen, wofür das Riesenrad ein zusätzliches Angebot ist.“ Solche Attraktionen würden den Besucherstrom verteilen und die engen Gassen der Stadt entlasten. „Die Verantwortung der Stadt ist groß. Es darf hier nicht zu einer zweiten Welle kommen. Manche Leute denken, das sei vorbei. Aber das ist es nicht. Deshalb weisen wir an vielen Stellen mit dem Bärenbanner auf die Hygienemaßnahmen hin. Vor allem in unserer engen Altstadt müssen wir aufpassen. Die Touristen erwarten auch, dass die Sicherheitsregeln eingehalten werden.“

 In Bernkastel-Kues sind wieder viele Touristen in der Stadt unterwegs.

In Bernkastel-Kues sind wieder viele Touristen in der Stadt unterwegs.

Foto: TV/Hans-Peter Linz

Momentan sei die Stadt gut gefüllt und die Hotels ausgelastet. Bereits zu Beginn der Krise hatte die Stadt den Gastronomen erlaubt, mehr Fläche in der Außengastronomie zu nutzen, um die Mindestabstände zu wahren. „Diese vergrößerte Außengastronomie tut der Stadt gut. Das bringt mehr Atmosphäre. Die Leute sitzen sowieso lieber draußen und das hat sich durch Corona verstärkt“, beobachtet Port. Insgesamt habe sich die Aufenthaltsqualität verbessert. Zwar müsse das traditionelle Weinfest der Mittelmosel in diesem Jahr wegen der Corona-Krise ausfallen, aber momentan arbeite man mit weiteren Gemeinden an einer Alternative. Auch das Riesenrad soll länger als die geplanten vier Wochen bleiben, worüber aber noch verhandelt wird.

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