Kultur Carmela de Feo begeistert bei Eifelkulturtage Spezial in Manderscheid

Manderscheid · Wer etwas riskiert, der braucht auch Glück. Und das Glück, das war Rainer Laupichler, Organisator der Eifelkulturtage, an diesem Wochenende hold.

 Carmela de Feo bei ihrem Auftritt in Manderscheid.

Carmela de Feo bei ihrem Auftritt in Manderscheid.

Foto: Christoph Strouvelle

Nach der durch die Pandemie bedingten Absage  von 21 Veranstaltungen der Eifelkulturtage in Sälen und Gemeindehäusern hat er vor der Naturtribüne des Burgenfestes auf der Turnierwiese in Manderscheid eine Bühne aufgebaut und ein Eifelkulturtage Spezial auf die Beine gestellt. Mit Carmela de Feo und Roland Jankowski hat Laupichler zwei Künstler eingeladen, die im Rahmen des normalen Programms eine sichere Bank sind und für ausverkaufte Säle sorgen. An diesem Wochenende waren alle 170 Plätze belegt. Und was bei Open-Air-Veranstaltungen das größte Risiko ist, das Wetter, das hätte nicht besser ausgehen können: Am Samstagabend lagen die Temperaturen auf der Manderscheider Turnierwiese zum Start von Carmela de Feo über 30 Grad Celsius und damit hochsommerlich.

„Besser geht es nicht, absolut optimal“, sagt Laupichler über das „tolle Wetter an der tollen Location“, während Libellen und andere Insekten durch die Zuschauerreihen schwirren. „Es ist unheimlich schön, wieder Menschen vor mir zu sehen“, begrüßt er die Besucher.

Und Carmela de Feo, die bereits zweimal den Publikumspreis der Eifelkulturtage gewonnen hat, tuckert in Form ihrer Bühnenfigur La Signora erst in ihr Programm – sie wird mit einem Traktor zur Bühne gefahren – und gibt dort, ausgerüstet mit Maske und Mückenspray, so richtig Vollgas. Das Männer-Wichteln muss ausfallen, „aus Hygienegründen.“ Doch trotzdem bekommen die männlichen Besucher, insbesondere die in karierteren Hemden, aber auch die Frauen („Viele haben sich chic gemacht, andere haben es versucht“) ihr Fett weg. Als Frau und Akkordeonistin (“Ich weiß immer, wohin ich mit meinen Fingern will“) schafft sie es meisterhaft, kleine erotische Anspielungen in ihr Programm einzustreuen, ohne ins Anzügliche abzugleiten, beispielsweise, wenn sie mit ihrem Instrument zur Schunkelrunde einlädt: „Hak dich ein, du willst es doch auch.“ Ihre Spontanität stellt sie auf der Open-Air-Bühne mehrfach unter Beweis: Ihre Beobachtungen zu  Besuchern, die auf  ihren Handys tippen,  und die Jagd auf Schnaken und Motten mittels einer Fliegenklatsche, die sie sich von einem Zuschauer ausleiht, werden zur Gaudi des Publikums flugs ins Programm eingebaut. Die Zuschauer genießen die Open-Air-Atmosphäre auf der Naturwiese sichtlich. „Da haben sie sich was einfallen lassen“, sagen die Wittlicher Viktor und Birgit Heck. Und Georg Gerards aus Lutzerath, der die Künstlerin bereits das vierte Mal erlebt, freut sich über die Aufführung, die bei der Hitze draußen angenehmer anzuschauen ist als in einem Saal.

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