Mit Asterix zurück in die Zukunft

WITTLICH. Gut alle 25 Sekunden wandert ein Buch, eine CD, DVD oder ein Spiel aus der Stadtbücherei in eine Wohnung. Die Jahresbilanz glänzt durch Steigerungen bei gleichzeitiger Abnahme der laufenden Ausgaben.

Samstag heißt es Schlange stehen: Der Ausleih-Tag vor dem Wochenende ist "Boom-Tag" in der Stadtbücherei. "In drei Stunden haben wir rund 1250 Ausleihen. Das ist seit Anfang des Jahres so, wir wissen auch nicht, woran das liegt", sagt Elke Scheid, Leiterin der Stadtbücherei. Ansonsten ist Dienstag in absoluten Zahlen Spitze: 2000 Ausleihen, allerdings über acht Stunden verteilt. Insgesamt wurden 2005 in 2754 Stunden Öffnungszeit 76 255 Medien 391 090 mal entliehen (2004: 386 183 Ausleihen). Gestiegen ist auch die Zahl der Besucher von 117 795 auf 119 635 wobei die Zahl der Bürger, die sich Medien ausleihen von 5526 auf 5306 leicht rückläufig ist. Relativ stabil geblieben ist die Zahl der bis Zwölfjährigen, die die Bücherei nutzen: 1157 waren es im Jahr 2005 (1101 in 2004). Der Jahresbericht belegt, dass die Stadtbücherei mehr als ein "Ausleihhaus" ist: Vorträgen, Ausstellungen, Präsentationen, Lesungen, sonstigen literarisch-künstlerischen Veranstaltungen für Fachleute wie Laien gibt sie Raum. Genannt seien auch Aktionen wie Vorlesewettbewerbe, Lesungen, Vermittlung von Vorlesepaten und Erstellung von Empfehlungslisten für Zielgruppen. Etabliert hat sich die "Nachwuchs-Arbeit": 224 Schulanfänger bekamen einen "Schultütenbrief" - übrigens auch in russisch und türkisch -, der neugierig auf die Bücherei macht. 2500 Kinder konnte man mit der Advents-Kalenderaktion für 116 Schulklassen im Kreis erreichen. Und 867 Kinder aus 39 Klassen besuchten den Bibliotheksunterricht. Stolz kann die Einrichtung auf ihren Spitzenplatz in puncto Leistungsfähigkeit sein, den ihr im bundesweiten Vergleich alljährlich der Bibliotheks-Index der Bertelsmannstiftung bescheinigt. Der beispielhaft hohe Standard kann übrigens bei verminderten Kosten gehalten werden: Die Ausgaben sanken von 503 072 in 2004 auf 490 776 Euro. Und was ist der Renner? "Wir haben 800 DVDs. Meist stehen nur 50 im Regal, der Rest ist weg. Die gehen wie verrückt", sagt Elke Scheid.

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