Mit Bausteinen Wünsche erfüllen

MORBACH. (urs) Die Ansprüche der Feriengäste an Jugendherbergen haben sich erheblich verändert. Statt einem billigen Dach über dem Kopf stehen heute mehr Service und Komfort auf der Wunschliste der Besucher. Die Morbacher Jugendherberge trägt dem Rechnung. Sie reiht sich jetzt in die Häuser des Deutschen Jugendherbergswerks ein, die sich nach ISO 9001 haben zertifizieren lassen.

 Die Herbergseltern Michael Jutzi und Karin Reichert inmitten ihres Stammpersonals sowie Alexandra Zahn vom Landesverband des Deutschen Jugendherbergswerks und Betriebswirt Franz-Josef König. Im Hintergrund die Ortsvorsteher Hans Jung, Morbach, und Franz Hemm, Bischofsdhron.Foto: Ursula Schmieder

Die Herbergseltern Michael Jutzi und Karin Reichert inmitten ihres Stammpersonals sowie Alexandra Zahn vom Landesverband des Deutschen Jugendherbergswerks und Betriebswirt Franz-Josef König. Im Hintergrund die Ortsvorsteher Hans Jung, Morbach, und Franz Hemm, Bischofsdhron.Foto: Ursula Schmieder

"Wir hatten zwei Monate Zeit, und es war phänomenal zu sehen, wie alle mitgezogen haben." Michael Jutzi, seit 1998 Herbergsvater der Jugendherberge Morbach und des Kreisjugendzentrums Bischofsdhron, ist stolz auf sein Team. Um so mehr, als sich, wie er erzählt, auch Mitarbeiter verabschiedet hatten, weil sie der Meinung waren, das nicht schaffen zu können. Dennoch erreichten Jutzi und Karin Reichert gemeinsam mit ihrer Stamm-Mannschaft das gesteckte Ziel.Bezogene Betten und Obst auf dem Zimmer

Alexandra Zahn überreichte das Zertifikat für das eingeführte Management-Konzept "Betriebsorganisation der Jugendherbergen". "Es genügt nicht nur eine billige Unterkunft zu bieten - die Gäste wollen Service", stellte die Geschäftsführerin des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH), Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland, fest. Franz-Josef König unterstrich, die Gäste hätten heute hohe Qualitätsansprüche an Jugendherbergen. Und diese würden sich nicht auf Verpflegung, Unterkunft und Sauberkeit beschränken, so der mit der Zertifizierung betraute Unternehmensberater. Mit dem für zwei Jahre gültigen Zertifikat nach ISO 9001 bietet das DJH seinen Häusern die Möglichkeit, sich festgelegten Qualitätsstandards anzuschließen. Nach Aussage von Herbergsmutter Reichert ist es der bessere Service, der eine moderne Jugendherberge heute auszeichnet. So würden in den Morbacher Häusern beispielsweise vermehrt Betten bezogen, was so früher nicht der Fall war. Dies würde zum Beispiel bei müden Wanderern besonders dankbar angenommen. Ebenso wie die Tatsache, dass es auf den Zimmern Obst und Handtücher gibt, oder das Personal selbst spült. Ein weiteres Plus laut Reichert: "Wir planen die ganzen Programme für die Gäste durch." Wobei die so genannten "Bausteine" des Hauses hilfreich sind, mit denen das Personal gezielt auf die jeweiligen Wünsche von Einzelreisenden, Familien, Jugend- oder Senioren-Gruppen eingehen kann. In den Bausteinen findet sich für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel das Richtige. Angefangen bei einer kostenlosen Halbtageswanderung oder einer Stippvisite auf einem Bauernhof über einen Besuch bei den Morbacher Museen. Weitere Angebote der insgesamt 20 Bausteine sind zum Beispiel eine Moselschifffahrt oder eine Busfahrt zur Bundenbacher Altburg mit Schiefergrube Herrenberg. 19 345 Übernachtungen hatte die Morbacher Jugendherberge in 2002 zu verzeichnen. Davon ein Drittel in Bischofsdhron. Die Zahl der Gäste beläuft sich auf 7800. In den vergangenen Monaten kamen vor allem viele französische Gästegruppen, die im Schnitt mit 50 Personen anreisten. Darüber hin-aus sind zurzeit private Geburtstagsfeiern sehr gefragt. Morbachs Ortsvorsteher Jung hob die gute Verbindung zwischen Jugendherberge und Gemeinde hervor. Gleichzeitig hätte er bei Besuchern der Ölmühle den Eindruck, dass sie sich in der Jugendherberge gut aufgehoben fühlten, während sein Bischofsdhroner Amtskollege Franz Hemm sich für die reibungslose Verwaltung des Kreisjugendzentrums bedankte.

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