Mit Blumen den Blick in die Vergangenheit lenken

Manderscheid · Das Manderscheider Museum entwickelt sich weiter. Nachdem es im Inneren anschaulich zeigt, wie das Leben früher im Ort war, und zum Beispiel Stall, Scheune und landwirtschaftliches Arbeitsgerät zu sehen sind, ist jetzt ein Museumsgarten entstanden.

Manderscheid. Tränendes Herz, Pfingstrosen und Schleierkraut wachsen seit einigen Wochen im neu angelegten Garten des Heimatmuseums Manderscheid. Auf hundert Quadratmetern haben Hans Stölben, Hans-Jürgen Neuhaus und Erich Pantenburg seit vergangenem Jahr den Garten angelegt. Hans Stölben sagt dazu: "Im Museumsgebäude sieht man ja schon sehr gut, wie man früher in Manderscheid gewohnt und landwirtschaftlich gearbeitet hat. Aber das Außengelände hinter der ehemaligen Gastwirtschaft, die heute Museum ist, war bisher ungenutzt und recht ungepflegt. Da kam uns die Idee, einen Garten anzulegen." Dabei wollten die drei Herren nicht nur einen historischen Bauerngarten bieten, sondern auch eine moderne Sitzecke. Zum einen, um einen ruhige Sitzgelegenheit für die Besucher zu schaffen, zum anderen um den Kontrast zwischen alt und neu zu veranschaulichen. Hans-Jürgen Neuhaus sagt: "Wir haben hier mit Basaltkieseln und Holzmöbeln gearbeitet, wie man es heute in vielen Gärten sieht."
Im Nutzgarten haben die Herren Stauden, Kräuter und Gemüse in vier Feldern angelegt. Um das Gemüse kümmert sich Erich Pantenburg.
Die historischen Stauden, wie Brandkraut oder Arkantus, liegen Hans-Jürgen Neuhaus besonders am Herzen. Hans Stölben packt überall mit an. Wenn die Beete jetzt noch mit Buchs eingefasst sind und Basaltsplit in den Wegen liegt, ist der Garten fertig. Aber dann kommt die Pflege. Erich Pantenburg sagt: "Sähen und dann ernten geht nicht, man muss da schon regelmäßig gießen, Unkraut jähten und sehen, wie es den Pflanzen geht." Ihr Wissen haben die Ehrenamtlichen von ihren Müttern, denen sie bei der Gartenarbeit zugesehen und geholfen haben. Wichtig finden sie, dass man einen Garten so anlegt, wie er einem selbst gefällt, und dass man die Pflanzen an den richtigen Standort setzt. Jeden Mittwoch treffen sich die Männer von 9 bis 13 Uhr, um im Museum zu arbeiten.
Erich Pantenburg sagt: "Wenn das Wetter nicht gut ist, haben wir auch genug Arbeit im Museum, wo wir immer Ideen haben, was man noch verbessern oder anschaulicher darstellen könnte." Und wenn sie am Mittwochvormittag die Arbeit nicht schaffen, legen sie auch mal Sonderschichten ein.
Investiert wurden in die Arbeiten am Garten rund tausend Euro, die Förderverein und Stadt bezahlt haben. chbExtra

Der Förderverein des Museums hat 85 Mitglieder. Er finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Kuchenverkäufe, beispielsweise am Museumstag zu dem in diesem Jahr 180 Besucher kamen, oder das Kürbisfest. Für die Zukunft kann sich die Vorsitzende des Vereins, Gunda Wirtz, vorstellen, dass in den Räumen des Museums Lesungen, Weinproben oder Scheunenfeste stattfinden. chb

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