Mit dem Drahtesel in die Hauptstadt

ELZERATH. (red) Matthias Schmitt radelte in den Sommerferien mit seinen beiden Kindern Hannah (12) und Manuel, 14 Jahre alt, in elf Tagen von Elzerath nach Berlin. Ihnen hatten sich sein Bekannter Thomas Konrad, sowie die Freunde der Kinder Tim und Patrick Weiland (11 und 14) sowie Benedikt Braun, 14 Jahre, angeschlossen.

"Die Idee zu dieser Fahrradtour nach Berlin kam eigentlich von meiner Tochter Hannah, die sich gerne die tägliche RTL-Fernsehserie ,Gute Zeiten schlechten Zeiten' ansieht. Sie hat vor den Ferien den Wunsch geäußert, die Stars dieser Sendung einmal leibhaftig zu sehen", erzählt Matthias Schmitt von der ungewöhnlichen Idee. Ein Plattfuß und eine gerissene Speiche

Nachdem auch die befreundeten Kinder von diesem Vorschlag begeistert waren, wurden auch wir zwei Erwachsene vom Reisefieber angesteckt und begannen mit dem Organisieren der Tour. Als Schlafquartiere hatten sie sich die Jugendherben in St. Goar, Limburg, Gießen, Hannoversch-Münden, Northeim, Goslar, Schöningen, Magdeburg, Milow und Potsdam ausgesucht. Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen, alle Fahrräder geputzt, geölt und die Utensilien in den Fahrradtaschen verstauten, machten sich die Hunsrücker voller Erwartungen auf den weiten Weg in die Hauptstadt. Die erste Etappe führte am Archäologiepark Belginum vorbei nach Simmern, und von dort auf dem Schinderhannes-Radweg über Simmern und Kastellaun nach Emmelshausen und dann ins Rheintal hinab nach St. Goar. Von dort ging es weiter mit der Fähre über den Rhein. So wurden in elf Tagen 976 Kilometer abgestrampelt - auf separaten Radwegen, Wirtschaftswegen und Landstraßen. Dass Fahrradfahren den Kindern Spaß macht, wussten die Erwachsenen vorher, aber, dass sie eine so anstrengende Tour so ohne Weiteres schaffen würden, überraschte sie. Außer einem Plattfuß und einer gerissenen Speiche gab es keine größeren Probleme bei der abenteuerlichen Fahrt durch halb Deutschland. In Berlin ging der große Traum von Hannah leider nicht in Erfüllung. Genauso wie viele andere Kinder wartete auch sie längere Zeit vergeblich vor der Eingangstür des Fernsehstudios in Babelsberg auf die Stars. Doch diese Enttäuschung war schnell vergessen, denn durch die vielen Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt wurden die Radler für die anstrengende Reise entschädigt. Nach ein paar Tagen Erholung und vielen Besichtigungen in Berlin ging der Urlaubstraum zu Ende. Schließlich wurden die Drahtesel in den Zug gepackt und mit vielen unvergesslichen Eindrücken ging es wieder nach Hause.

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