Veranstaltung Mit dem Dreirad in die Luft gehen

Traben-Trarbach · Das Flugplatzfest in Traben-Trarbach begeistert die Gäste.

 Die historische Antonov ist eine der Attraktionen des Flugplatzfestes in Traben-Trarbach.

Die historische Antonov ist eine der Attraktionen des Flugplatzfestes in Traben-Trarbach.

Foto: Christoph Strouvelle

Sachte landet das ungewöhnliche Fluggerät namens Trike auf dem Rasen des Traben-Trarbacher Flugplatzes. Tatsächlich sieht es ein wenig aus wie eine Kreuzung zwischen Dreirad mit zwei hintereinanderliegenden Sitzen und roten Flügeln, die an einen Drachen erinnern. France van Bueren steigt lachend aus. Gerade hat sie einen zwanzigminütigen Rundflug über Mosel, Eifel und Hunsrück hinter sich. Van Bueren ist schon oft geflogen. „Aber mit so was noch nicht. Es ist, als ob man tanzt, wie Rock’n Roll“, sagt sie zu ihrem Mann René, der sich nun selbst zum Trike begibt, um das Erlebnis zu genießen.

Das Ehepaar, das seinen Urlaub in Bernkastel-Kues verbringt, gehört zu den Besuchern des alle zwei Jahre stattfindenden Flugplatzfestes des Deutsch-Amerikanischen Segelflugclubs (DASC) Traben-Trarbach. Zahlreiche Besucher nutzen die Möglichkeit, sich nicht nur mit dem Trike, sondern mit einer Antonov ANZ, dem größten Doppeldecker der Welt, oder einem Segelflugzeug an einem Rundflug in die Luft zu begeben.

Ein weiterer positiver Nebeneffekt der Rundflüge: In mehreren hundert Metern Höhe ist es kühler als auf dem Flugplatz, wo es bis zu 35 Grad heiß ist. Deshalb haben sich die meisten Gäste in den Schatten der Halle begeben. „Wir leiden schon etwas unter dem Wetter. Es sind weniger Besucher als sonst“, sagt Hermann Krämer, Vorsitzender des DASC.

Trotzdem ist die Stimmung gut. Denn die Gäste, die gekommen sind, zeigen sich interessiert an den zahlreichen Attraktionen. Flugvorführungen, zahlreiche Flugzeuge von befreundeten Vereinen und Oldtimer wie eine Klemm aus dem Jahr 1930, ein Zweisitzer ohne Dach, ziehen die Blicke der Besucher auf sich. Hinzu kommen ein Flugsimulator mit der Szenerie Traben-Trarbachs, der besonders von Kindern genutzt wird, und eine Ausstellung der Modellsportfreunde Longkamp.

Weitere Highlights sind Sprünge von Fallschirmfliegern und Ballonaufstiege. Auch auswärtige Flieger kommen zum Fest, wie 20 Gastpiloten, die sich im Rahmen ihrer Flugausbildung für 14 Tage in Traben-Trarbach aufhalten, um Flugerfahrung auf unbekannten Plätzen zu sammeln.

Mit dem Flugplatzfest versucht der DASC, den Menschen einen Einblick in die Fliegerei zu geben und zu vermitteln, was der Verein leistet, sagt Krämer. Den Verein hatten ursprünglich Mitglieder der Air Force vom Flugplatz Hahn mit aufgebaut, darunter Chuck Yeager, der erste Mensch, der je Überschall geflogen ist, sagt Krämer. Der Verein verfügt über 60 Aktive. Darunter befinden sich zehn Schüler, die einen Segelflugschein machen wollen. Das dauert rund 1,5 bis zwei Jahre, sagt Béla-Brice Engels, Cheffluglehrer beim DASC. Erst werden Start, Landung und Geradeausflüge geübt, sagt er. Dann folgen Manöverschulungen wie engeres Kreisen und Rollübungen, bevor dann Navigation, Meteorologie und das Fliegen zu anderen Plätzen mit entsprechenden Starts und Landungen hinzukommen.

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