Mit der Filmkapsel durch den Darm

Wittlich · Eine Darmspiegelung ermöglicht Ärzten häufig bereits eine Diagnose bei Erkrankungen des Verdauungstraktes. Kommen Mediziner auf diese Weise nicht weiter, hilft eine 11 mal 26 Millimeter kleine Filmkapsel.

 Harald Binczyk zeigt eine Mini-Kamera. Im Hintergrund ist ein Monitor zu sehen. Foto: Verbundkrankenhaus Bernkastel-Wittlich

Harald Binczyk zeigt eine Mini-Kamera. Im Hintergrund ist ein Monitor zu sehen. Foto: Verbundkrankenhaus Bernkastel-Wittlich

Foto: (m_wil )

Wittlich. Mit der Kapsel-Endoskopie steht im Wittlicher Darmzentrum eine moderne und sanfte Untersuchungsform zur Verfügung. Sie soll die Diagnose für Menschen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder bei akuten Darmblutungen erleichtern.
Nur 11 mal 26 Millimeter groß - die sogenannte "Pill-Cam" ist Technik auf kleinem Raum. "Sie ist einfach zu schlucken und wandert dann bis zu 13 Stunden durch den Darm, bis sie wieder ausgeschieden wird" erklärt Harald Binczyk, leitender Gastroenterologe in Wittlich, in einer Pressemitteilung des Verbundkrankenhauses Bernkastel/Wittlich.
Die drei Gramm leichte Kapsel filmt ihre Reise und sendet Bilder an einen kleinen tragbaren Rekorder. Dort zeigt ein kleiner Bildschirm Livebilder von der Stelle, an der sich die Kapsel gerade befindet.
Die Kapsel ist Einmalmaterial, was bleibt, sind die Bilder auf dem Rekorder. Diese schaut sich der Mediziner anschließend auf der Suche nach den Ursachen der Darmbeschwerden an. Der Mediziner Binczyk kann heute bereits nach einer Stunde wichtige Schlüsse ziehen. Wäre die Kapsel nicht die einfachste Lösung bei allen Darmerkrankungen? "Sicher nicht", betont Binczyk, "denn die meisten Blutungsquellen oder Erkrankungsursachen finden wir bereits während einer rund halbstündigen Darm- oder Magenspiegelung heraus." Nur wenn diese diagnostisch nicht weiterbringe, dann komme die Filmkapsel zum Einsatz. red

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