Mit der Sonne kommen auch die Menschen - Morbacher Frühling lockt mehr als 4000 Besucher an

Morbach · Erst ein kleines Schneegestöber und frierende Standbetreiber: Doch am Ende macht Morbach seinem Ruf als Sonnenstube des Hunsrücks wieder alle Ehre. Die Menschen strömten zum verkaufsoffenen Sonntag und kauften auch ein. Eine Attraktion war die Eröffnung des historischen Rundgangs.

 Erster historischer Rundgang: Ortsvorsteher Georg Schuh (links) mit Heimatforscher Berthold Staudt, der den Backes-Pitt darstellt.

Erster historischer Rundgang: Ortsvorsteher Georg Schuh (links) mit Heimatforscher Berthold Staudt, der den Backes-Pitt darstellt.

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"
 Franziska Keller verkauft ihre Waren zugunsten eines Entwicklungshilfeprojektes des Bistums. TV-Fotos (2): Herbert Thormeyer

Franziska Keller verkauft ihre Waren zugunsten eines Entwicklungshilfeprojektes des Bistums. TV-Fotos (2): Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Morbach. Zuerst, so schien es, hatte der Morbacher Frühling Startschwierigkeiten. Doch nach einem kurzen Schneetreiben setzte sich die Sonne immer mehr durch und der verkaufsoffene Sonntag des Gewerbe- und Verkehrsvereins kam in Fahrt. Parallel zu dieser Wetterentwicklung kamen die Menschen. Geschätzt mehr als 4000 Besucher waren es am Nachmittag.
Ein Zentrum war der Platz vor der Pfarrkirche St. Anna mit zehn Ständen und Ausstellern. "Die größere Zahl von Ständen ist immer erst im Herbst da", klärt Kurt Müllers vom Gewerbe- und Verkehrsverein auf. Besucher verwechselten das oft. Dafür hatten jedoch 40 Geschäfte ihre Pforten geöffnet.
Auf das Wetter angesprochen, sagt Müllers dem TV: "Der Morbacher Frühling ist eine Traditionsveranstaltung. Die können wir nur wegen des Wetters ja nicht einfach absagen." Da waren die warmen Verkaufsstuben ideal für die Geschäftsleute. Es profitierte auch die Pfarrgemeinde St. Anna mit ihrem Flohmarkt und Essensangebot. Gerlinde Paulus-Linn hatte elf Flohmarktanbieter unterbringen können.
Dick in eine Decke eingemummelt stand Franziska Keller an ihrem Stand, wo sie Keramik und kleine Püppchen anbot. "Das ist für das Sofia-Projekt des Bistums", sagt sie ihren Kunden. Der Name steht für Sozialer Friedensdienst im Ausland, für den sich junge Leute engagieren.
Wer glaubte, Morbach zu kennen, konnte eine Menge dazu lernen. Ortsvorsteher Georg Schuh eröffnete gemeinsam mit einem Morbacher Original, dem Backes-Pitt, dargestellt von Heimatforscher Berthold Staudt, den historischen Rundgang. "Der hat bis zu 33 Stationen und kann drei oder fünf Kilometer lang sein", sagt Schuh. Das entsprechende Faltblatt dazu gibt es bei der Tourist-Information im Rathaus und in vielen Geschäften oder Gaststätten. An den Infotafeln kann der Besucher per QR-Code den Text auch in Französisch und Englisch abrufen. "Da können auch Geschäfte entdeckt werden, und auch die Gastronomie wird sicherlich profitieren", beschreibt Staudt einen nützlichen Nebeneffekt. Bürgermeister Andreas Hackethal lobte die Mühen und den Aufwand der Gewerbetreibenden: "Das geht ja alles über den normalen Betrieb hinaus."
Mode-Treff-Inhaberin Edeltrud Reinhard freute sich: "Verkaufsoffene Sonntage sind wichtig, denn dann kommen auch Leute von weit her, die Morbach entdecken und wiederkommen." Meist seien sie positiv überrascht.
So sieht das auch Besucher Bernd Rauner aus Bruchweiler: "Alles, was ich brauche, finde ich in Morbach. Deshalb komme ich immer wieder gerne hierher."
Am Nachmittag zeigte der April dann doch nochmal, was er draufhat: Es schneite erneut.

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