Mit der Trillerpfeife und Handzeichen 10 000 Zuschauer unter Kontrolle

Osann-Monzel/Veldenz · Die Deutschlandrallye ist heute an der Mosel zu Gast. Der Motorsportverein (MSV) Osann-Monzel organisiert seit Beginn dieser Veranstaltung Wertungsprüfungen. Sportwarte sorgen für die Sicherheit an der Strecke.

 Die Sportwarte des MSV Osann-Monzel freuen sich auf die heutige Wertungsprüfung der Deutschlandrallye. TV-Foto: Holger Teusch

Die Sportwarte des MSV Osann-Monzel freuen sich auf die heutige Wertungsprüfung der Deutschlandrallye. TV-Foto: Holger Teusch

Osann-Monzel/Veldenz. Fahrerisches Geschick, vor allem aber auch die Technik entscheiden im Rallyesport über Sieg und Niederlage. Dass die PS-Boliden bei der Deutschlandrallye sicher über Straßen, Feld- und Weinbergswege rasen können, stellen die Sportwarte (siehe Extra) als Streckenposten der einzelnen Wertungsprüfungen dagegen mit einfachsten Mitteln sicher.
"Am effektivsten ist eine Trillerpfeife und dann ein eindeutiges Handzeichen: Hier nicht!", erzählt der Pressewart des MSV Osann-Monzel, Richard Borg. Das hat einen großen Vorteil: International wie die Fahrer sind die Schlachtenbummler. Und ein schriller Pfiff samt richtungsweisendem Handzeichen verstehen Spanier, Portugiesen, Italiener genauso wie Schweden oder Norweger - ganz einfach ohne Worte. Die Zuschauermassen werden weitestgehend so wie schon vor Jahrzehnten gelenkt.
Bereits seit 1984 organisiert der MSV Osann-Monzel Wertungsprüfungen (WP) bei Rallye-Veranstaltungen, erzählt der langjährige Vorsitzende Hermann-Josef Ternes. Als die Deutschlandrallye in die Region kam, waren auch die Osann-Monzeler dabei. Zunächst mit der WP "Schönes Moseltal" bei Osann-Monzel, seit fünf Jahren mit der WP "Grafschaft Veldenz", die am heutigen Freitag gefahren wird.
Der MSV Osann-Monzel ist dafür verantwortlich, dass die Strecke abgesichert wird, Zuschauer nur in den dafür ausgewiesenen Bereichen stehen. Sicherheit hat absolute Priorität. "Dadurch, dass die Deutschlandrallye WM-Lauf ist und durch den großen Zuschauerandrang brauchen wir mittlerweile eine Woche für den Aufbau. Früher haben wir donnerstags angefangen und waren freitags fertig", erzählt Sportleiter Manfred Bläsius, der von Anfang an mit dabei ist. Flatterbänder und Zwiebelsacknetze, an manchen Stellen auch Absperrgitter ziehen sich über mehrere Kilometer entlang der Strecke. "Die Auflagen sind größer geworden, seit die Deutschlandrallye WM-Lauf ist", sagt der erste Vorsitzende Ottmar Sailler. Rund 200 Streckenposten sind den Moselanern zugeteilt. Die kommen sogar aus Belgien und eine Gruppe seit 25 Jahren aus Schleswig-Holstein. "Allein könnte der MSV das nicht schaffen. Und diese Zusammenarbeit verbindet deutschlandweit", sagt Bläsius.
Rund 10 000 Zuschauer werden allein an der WP "Grafschaft Veldenz" erwartet. Insgesamt wird bei der Deutschlandrallye von 200 000 Besuchern gesprochen. Der etwa zwölfköpfige Kern des WP-Organisationsteams nimmt für den Aufbau extra eine Woche Urlaub. Der "Wohnsitz" wird ins Zelt oder Wohnmobil auf den Sportplatz von Veldenz verlegt - ganz nah dran am Geschehen. Abends wird gemeinsam gegrillt und in gemütlicher Runde zusammengesessen. Allerdings nicht allzu lang. Denn am Renntag müssen die Verantwortlichen morgens um vier Uhr aufstehen. teu
Eine Aufgabe der Sportwarte ist es, darauf zu achten, dass die Zuschauer nur in den dafür vorgesehenen Bereichen stehen. Dafür haben die Sportwarte beim ADAC eine spezielle Ausbildung absolviert und müssen sich regelmäßig weiterbilden. Nicht nur bei der Deutschlandrallye, auch auf dem Nürburgring, unter anderem bei Formel-Eins-Rennen, sind die Sportwarte des MSV Osann-Monzel aktiv. Bei Rallye-Veranstaltungen sind sie es, die bei Unfällen die Ausfallmeldung abgeben. "Früher musste man bis zum nächsten Funkposten laufen", erzählt Manfred Bläsius. Heute ersetzt der Griff zum Handy meist den Sprint. Die Unfallstelle abzusichern und verletzte Fahrer zu versorgen gehört laut Bläsius auch zu den Aufgaben der Sportwarte. Solange die Strecke frei ist, wird weitergefahren. teu

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