Mit Drehleier und Luftballons

MANDERSCHEID. (HG) Wer es außergewöhnlich liebt, der kann in historischer Kulisse auf der Niederburg in Manderscheid heiraten. Dem Ambiente angepasst hatten sich am Samstag rund 100 Hochzeitsgäste bei der Hochzeit von Claudia Schneider und Christof Orthen aus Weilerswist getroffen.

Seit vier Jahren ist es möglich auf der Niederburg zu heiraten. "Das war eine Idee eines jungen Mannes aus Manderscheid. Es gibt im Schnitt etwa zehn bis 15 Hochzeiten im Jahr", berichtet Dieter Scholz, der die Burg gepachtet hat. Eine so farbenprächtige und schöne Hochzeit wie am Samstag hat man auf der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Niederburg aber wohl selten gesehen. "Wir wollten von Anfang an eine außergewöhnliche Hochzeit. Die Niederburg hier in Manderscheid war ein Geheimtipp von einem Freund", verrät Bräutigam Christof Orthen. Aber das Brautpaar, die 39-jährige Claudia Schneider und der 42-jährige Christof Orthen, setzte noch eines drauf und bat alle Hochzeitsgäste, in historischen Gewändern entsprechend der Ritterzeit zu kommen. Das erforderte natürlich viel Arbeit von den Gästen. "Meine Freundin Marina hat vier Wochen lang Gewänder für Braut, Bräutigam, ihre beiden Töchter und uns genäht", sagt Andreas Rothe, der sich als "Magister" um die Organisation der Hochzeit kümmerte.Mit Dudelsackmusik zum Burgturm

Sitzbänke, Stühle, Tische, Porzellan und Essen für die 100 Gäste sowie ein Zelt und viele Kleinigkeiten mussten bis zum Turm der Niederburg gebracht werden, wo im Gewölbekeller und dem Palas gefeiert wurde. Rothe: "Es war eine wahnsinnige Arbeit, aber es ist auch wunderschön hier oben auf der Burg." Dudelsackmusik begleitete das Paar, das sich seit 13 Jahren kennt und seit sieben Jahren zusammenlebt, auf ihrem Gang bis unter den Turm der Niederburg, wo Wolfgang Schmitz, Bürgermeister der VG Manderscheid zur standesamtlichen Trauung wartete. Er betonte, dass ein Samstagnachmittag zwar nicht die übliche Zeit für eine Trauung sei, aber die Verwaltung dies als Service für die Bürger und ihre Gäste ansehe. Begleitet von der Musik einer Drehleier vollzog der Amtschef die Zeremonie und wünschte dem Paar alles Gute für ihre Zukunft. Rote Herzluftballons mit guten Wünschen für das Brautpaar von den Hochzeitsgästen stiegen daraufhin in den Himmel über Manderscheid. "Es war wunderschön hier in diesem Ambiente. Genauso hatten wir es uns vorgestellt", sagte die Braut. Zur Erinnerung wolle sie Manderscheid in Zukunft öfter besuchen. Ganz billig war die ungewöhnliche Kulisse für die Hochzeit aber nicht.Für Auswärtige und für zwei Tage kostet das Vergnügen 300 Euro. Bei einer glücklichen Zukunft sind die jedoch wohl gut angelegt.

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