Mit Kernen und Mehl auf die Überholspur

An der Mosel wird viel Wein produziert und auch getrunken. Es gibt aber noch andere Produkte der Rebe. Und die sollen helfen, ein neues und zahlungskräftiges Gäste-Potenzial zu erschließen.

Bernkastel-Kues. Ob der 1. Juli 2009 als bedeutender Tag in die Geschichte der Stadt Bernkastel-Kues eingeht, werden die nächsten Jahre zeigen. An diesem Tag kam aus Mainz die Nachricht, dass Bernkastel-Kues zu den fünf auserwählten Kurorten und Heilbädern im Land gehört, die in einem Ideenwettbewerb überzeugt haben. Die Stadt hatte sich mit dem Konzept "Vino Sanitas" (Gesundheit durch Wein) beworben (der TV berichtete).

Leitgedanke bei dem Konzept ist, die positive gesundheitliche Wirkung, die den aus der Weinrebe gewonnenen Produkten (Traubenkernöl, Traubernkernmehl, etc.) in großem Stil zu nutzen. Dazu soll in den kommenden sechs Monaten ein so genannter Masterplan erstellt werden. In ihm soll alles Wünschenswerte Eingang finden. Das geht bis zum Bau von "Vino-Hotels".

Für die Entwicklung des Masterplans kann sich die Stadt die Dienste eines Fachberaters sichern. Die Kosten fördert das Land mit 80 Prozent.

"Für die Stadt ist das ein gewisser Meilenstein. Das Projekt bietet die Chance, auf Jahre ein konkurrenzfähiges Produkt und auch ein Alleinstellungsmerkmal zu haben", sagt Stadtbürgermeister Wolfgang Port. Es werde mehrere Arbeitsgruppen geben, sagt Jörg Lautwein, Leiter des Mosel-Gäste-Zentrums. Ihm übergeordnet werde eine Lenkungsgruppe.

"Der Plan muss so detailliert wie möglich sein", fordert Karl-Otto Büllesbach, Direktor des Median Reha-Zentrums auf dem Kueser Plateau. Frank Hoffmann, Mitglied des Tourismus-Ausschusses, macht Mut: "Wir haben was zu bieten und großes Potenzial. Wir müssen dieses Potenzial jetzt ausschöpfen." Dabei hilft das Land.

Für die Umsetzung von Projekten aus den Masterplänen stehen Mittel aus dem Topf "Bäderansatz" zur Verfügung, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium. Im laufenden Doppelhaushalt stehen jährlich 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Hinzu komme ein "nicht unerheblicher Betrag" aus Restmitteln der vergangenen Jahre.

Ein gemeinsamer Masterplan wird auch für Manderscheid, Daun und Bad Bertrich erstellt. Thema dort: Gesundheitslandschaft Vulkaneifel — Lust auf Gesundheit, Natur und Leben.

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