Mit Kindern die Welt erforschen

Piesport · Der Grundschule Piesport steht ein Wechsel bevor. Zum Ende des Schuljahres verabschiedet sich Rektor Klaus Weller in den Ruhestand.

 Rektor Klaus Weller im Hof der 1963 gebauten Piesporter Grundschule. TV-Foto: Ursula Schmieder

Rektor Klaus Weller im Hof der 1963 gebauten Piesporter Grundschule. TV-Foto: Ursula Schmieder

Piesport. Zwölfeinhalb Jahre hat Klaus Weller die Grundschule Piesport geleitet. Nun heißt es für den gebürtigen Piesporter Abschied nehmen. Nach 37,5 aktiven Dienstjahren beginnt für ihn die passive Phase der Altersteilszeit. Offiziell verabschiedet wird er am Montag, 1. Juli.
Dem neuen Lebensabschnitt sieht er mit gemischten Gefühlen entgegen: "Ich gebe einen großen Teil meines bisherigen Lebens ab - das fällt mir schon schwer." Doch andererseits sei es an der Zeit, an sich zu denken. Müßiggang wird nicht angesagt sein. Er will sich um Haus und Garten kümmern, sich weiterbilden und philosophischen und physikalischen sowie religiösen Themen nachspüren. Glaubensfragen beschäftigen den mit einer Rektorin verheirateten Pädagogen nicht erst seit der Priesterweihe des Sohnes. Ein echtes Hobby sind Computer, mit denen sich Weller (60) bereits in der Schule befasste. Als er 2001 ins Schulleiterbüro einzog, richtete er E-Mail- und Internetanschluss selbst ein. Das kam seinem Wissendrang und seinen pädagogischen Zielen entgegen: "Mit Kindern gemeinsam die Welt und den Sinn des Lebens entdecken und erforschen". Wichtig für den Schulalltag ist ihm, "dass die Menschlichkeit nicht auf der Strecke bleibt".
Weller ist der dritte Rektor der 1963 eingeweihten und bis 1981 von seinem Vater geleiteten Grundschule. Als früherer Hauptschullehrer wollte er, "mehr eigenverantwortlich handeln und selbst gestalten können". Dass er selbst Piesporter ist, war für ihn nie ein Problem. Zum einen waren die Begeisterungsfähigkeit und der Lernwille der Kinder "eine schöne Erfahrung". Zum anderen habe es ihn gefreut und gereizt, Piesport eine gute Entwicklung zu sichern.
Gelungen ist ihm das mit dem 2005 eingeführten Ganztagsunterricht, der den Standort festigte und attraktiver machte. Kinder aus Nachbardörfern ließen die Zahl der Schüler, bis dahin überwiegend Piesporter und Minheimer, nach oben schnellen. Vor vier Jahren waren es 130 - davon 75 ganztags - in der mit Null-Unterrichtsausfall glänzenden Schule. Heute sind es 72. Laut Weller spiegeln sich darin der demografische Wandel und Bestrebungen, benachbarte Zwergschulen zu erhalten. Schade sei, dass sich die schwächere Ganztagsresonanz (38 Schüler) nachteilig auf das zuvor vielfältige Nachmittagsangebot auswirke. urs

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