Mit Pauken und Trompeten

Beim großen Festzug zum Weinfest der Mittelmosel haben die Bernkastel-Kueser Musikanten fleißig musiziert. Die Geschichte der Blasmusik geht in Bernkastel bis ins Jahr 1714 zurück.

 Mit Engagement dabei: die Musikanten aus Bernkastel-Kues, hier beim Umzug zum Weinfest. TV-Foto: Erich Gerten

Mit Engagement dabei: die Musikanten aus Bernkastel-Kues, hier beim Umzug zum Weinfest. TV-Foto: Erich Gerten

Bernkastel-Kues. (ger) Die Musikvereinigung Bernkastel-Kues engagiert sich jedes Jahr beim Weinfest. Und das machen die Mitglieder gern. Musizieren ist ihr Hobby, dem sie bei den wöchentlichen Proben und bei vielen Auftritten nachgehen.

Allesamt sind sie Amateurmusikanten. Auch in den vergangenen Jahrhunderten waren die Mitglieder in Orchestern und Kapellen durchweg Freizeitmusiker.

Lange bevor es in der Region in fast jedem Ort Musikvereine gab, der erste im Kreis Bernkastel-Wittlich wurde 1897 in Monzel gegründet, gab es Musikanten in Bernkastel. Laut Überlieferung waren das im August 1714 zwar noch keine Blasmusiker, aber immerhin: "Die hiesigen Junggesellen empfingen mit Trommeln" den Trierer Erzbischof bei seinem Besuch in Bernkastel, wie es in einem zeitgenössischen Bericht heißt.

1798 waren es "einige junge Leute und biedere Bürger", die sich bei einer Feier auf dem Marktplatz zu einem langen Zug formierten, der sich mit "tönender Musik" in Bewegung setzte. Als Gruppe innerhalb des Festzuges wird die "Trommel mit der Musik ... nebst den städtischen Musikanten" aufgezählt.

Knapp vier Jahrzehnte später war es dann so weit: 1836 entstand in Bernkastel ein mit Statuten ausgestatteter Musikverein, der mit Streichern und Bläsern besetzt war.

Bis in die Zeit um 1870 erfreute der zeitweise 95 Mitglieder umfassende Verein mit Konzerten und hatte sogar Mitglieder aus Wehlen und Monzelfeld. Und noch mehr: Zeitgleich gab es eine weitere Musikkapelle in der Doktorstadt: 1848 marschierte der Musikzug der Bürgerwehr mit klingendem Spiel durch die Straßen, den Buchdrucker Kneisel als Tambourmajor an der Spitze.

Als die Aktivitäten der Bernkasteler Musikkapelle um 1870 nach und nach einschliefen, gründeten nach 1871 die Kueser eine Musikkapelle, die allerdings nur etwa zehn Jahre musizierte. 1885 und 1888 wird wiederum von einer "Bernkasteler Stadtkapelle" berichtet, die zur Tanzmusik in Graach aufspielte. Es war diesmal offensichtlich eine kleine Gruppe auf privater Basis, keine Blaskapelle im heutigen Sinne. Die entstand 15 Jahre später.

Im November 1902, als die Kueser Feuerwehr ihre große Herbstübung abhielt, kam der Gedanke auf, dass bei einer solchen Veranstaltung eine Musikkapelle fehle. Der Polizeisergeant August Kaufmann, der während seiner Militärzeit dem Trompetencorps der Deutzer Kürassiere angehörte, wurde Dirigent des 1903 gegründeten Orchesters, damals noch Kapelle der Kueser Feuerwehr, heute "Musikvereinigung der Stadt Bernkastel-Kues 1903".

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