Mit Plakat und Stoffschweinchen

Rund 70 meist junge Menschen haben am Samstag parallel zur Säubrennerkirmes gegen den Fleischkonsum demonstriert. Dabei protestierten sie gegen die Tradition der Kirmes und gegen die "Machenschaften" der Großschlachterei Simon.

 Mit schwarzem Brautkleid, Stoffschweinchen und Plakaten protestieren junge Leute gegen den Fleischkonsum. TV-Foto: Patrick Wiermer

Mit schwarzem Brautkleid, Stoffschweinchen und Plakaten protestieren junge Leute gegen den Fleischkonsum. TV-Foto: Patrick Wiermer

Wittlich. (pwr) "Fleisch ist Mord" oder "Kein Gott, Kein Staat, Fleischsalat" - mit diesen Parolen wurde am Rande der Säubrennerkirmes Stimmung gegen Fleischkonsum gemacht. Nach offiziellen Angaben und den Einschätzungen der Veranstalter - das sogenannte "Bündnis für die Schließung des Schlachthofs Wittlich" - haben zwischen 70 und 100 Menschen unter Begleitung eines vergrößerten Polizeiaufgebots gegen den Fleischkonsum demonstriert.

Die Teilnehmer kamen aus Hamburg, Baden-Württemberg und Luxemburg. "Wir wollen nicht die Kirmes abschaffen, wir protestieren gegen die Tradition des Saubrennens", sagt Fabienne Origier von "saveanimals" aus Luxemburg.

Die Tradition sei historisch falsch: Man habe Hexen verbrennen wollen. Doch aus Angst, bald keine Frauen mehr zu haben, sei man auf die Schweine gekommen, heißt es auf einem Flugblatt.

Ein weiteres Ziel der Demonstranten war die Großschlachterei Simon. Dort wurde gegen den "Mega-Profit auf Kosten der Tiere" skandiert. Die Polemik der Demonstranten blieb allerdings weitestgehend ungehört. Die Route der Demonstranten führte - außerhalb des Blickfeldes der Kirmesbesucher - vom Stadthaus, über das Industriegebiet, durch den Stadtpark bis zu einem Wohnmobilstellplatz der Schausteller.

Nur vor dem Gasthaus Schneck, in unmittelbarer Nähe zum Kirmes-Geschehen, kam es zu kleineren Zusammenstößen mit älteren Kirmesbesuchern. Die im Vorfeld kolportierten Krawalle (der TV berichtete) blieben aus, zumal deutlich weniger Demonstranten den Weg nach Wittlich gefunden haben als angekündigt.

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