Mit Streichelzoo und Klettersteig Gäste locken

Bernkastel-Kues · Die Stadt Bernkastel-Kues will den Burgberg, auf dessen Spitze die Burgruine Landshut thront, touristisch erschließen. Eine Arbeitsgruppe hat sich Gedanken gemacht und erste Vorschläge erarbeitet.

Bernkastel-Kues. Der Weg zur Burgruine Landshut ist beschwerlich. Von mehreren Seiten kommt man nach oben, durch die Weinberge über steile Pfade oder gepflasterte Wege. An einigen Stellen ragen Felsvorsprünge aus dem Berg, der stellenweise mit Hecken bewachsen ist.
"Der Burgberg ist in hohem Maße für die Tourismusstadt Bernkastel-Kues wichtig", sagt Stadtchef Wolfgang Port, "wegen der Kulisse, die der Betrachter von unten sieht und wegen des einzigartigen Panoramablicks von oben."
Jetzt wird der Burgberg flurbereinigt, das heißt, die zahlreichen Grundstücke, die größtenteils in Privatbesitz sind, werden zusammengelegt und Wirtschaftswege ausgebaut. Im Zuge dieser Flurbereinigung, die vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel durchgeführt wird, will die Stadt nun für den Burgberg ein touristisches Entwicklungskonzept erstellen. Erste Vorschläge liegen vor, nachdem im November eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Stadtratsmitgliedern, dem Sanierungsplaner der Stadt, der Entwicklungsagentur und Mitarbeitern der Verbandsgemeindeverwaltung erstmals getagt hat. Mehrere Ideen stehen im Raum: Die Schaffung eines Rundwanderweges um die Burg mit Ausblicken ins Mosel- und auf der anderen Seite ins Tiefbachtal.
Am Bergkamm zwischen dem Schützenhaus und der Burg befindet sich auf halber Strecke eine kleine Plattform. Dort könnte eine Station mit Streichelzoo eingerichtet werden. Zu Ziegen und Schafen könnten sich auch zwei Esel gesellen, die auf ihrem Rücken Touristen zur Burg bringen. Im Bereich des Schlossweges ist ferner eine Skulpturenausstellung geplant, und auf der südwestlichen Hangkante entlang der Felsen ein kleiner Klettersteig. Die vor der Burg befindliche Freifläche, bisher als "Theater" bezeichnet, soll zu "Gauklerwiese" umbenannt werden. Ob dort allerdings große Veranstaltungen stattfinden, ist fraglich. An der Sitzung der Arbeitsgruppe haben auch zwei Mitglieder des Bernkastel-Kueser Vereins Conductio Princastell teilgenommen. Beide machten deutlich, dass der Burgberg keine Alternative zum Mittelalter-Spektakel am Moselufer in Kues sei. Ergänzende Veranstaltungen seien jedoch denkbar. Dafür müsste aber die Gauklerwiese vor der Burg an Strom und Wasser angeschlossen werden.
Im Gespräch war auch der Bau einer Sommerrodelbahn. Diese Idee wurde aber wegen der Kosten schnell verworfen.
Das Flurbereinigungsverfahren wird etwa fünf Jahre dauern. In dieser Zeit, so Port, wolle man die notwendigen Baumaßnahmen am Burgberg nach und nach in Angriff nehmen.
Kostenschätzungen liegen noch nicht vor. Port rechnet aber nicht mit "exorbitant hohen Kosten". Die Stadt werde sich, wenn ein fertiges Entwicklungskonzept vorliege, um Zuschüsse bemühen.

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