Mit Stricksocken Gutes tun

Ürzig · Bei der Frauengemeinschaft Ürzig macht jede, was sie am Besten kann: nähen, basteln, Kuchen backen, Marmelade kochen oder stricken. Die Handarbeiten werden bei Basaren oder anderen Gelegenheiten verkauft und die Erlöse an wohltätige Organisationen gespendet.

 Die Frauen der Frauengemeinschaft Ürzig sind seit 40 Jahren mit Spaß und Elan dabei. Feierlichkeiten zum Jubiläum sind nicht geplant. TV-Foto: Christina Bents

Die Frauen der Frauengemeinschaft Ürzig sind seit 40 Jahren mit Spaß und Elan dabei. Feierlichkeiten zum Jubiläum sind nicht geplant. TV-Foto: Christina Bents

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"

Ürzig. Es gibt sie noch: Menschen, die sich uneigennützig über Jahrzehnte hin für Bedürftige einsetzen, so wie die Ürziger Frauengemeinschaft, die seit 40 Jahren besteht. Zwölf Frauen sind sie noch, alle über sechzig Jahre. Ursula Binge, die die Gruppe ins Leben rief, meint: "Viele Frauen machen zwar noch gerne Handarbeiten, aber wenn sie merken, dass wir die Sachen komplett verkaufen, kommen sie nicht mehr." Selbstverständlich wären sie froh, wenn sie weitere Mitstreiterinnen bekommen würden, aber deshalb machen sie sich nicht verrückt. Die Gruppe ist durch die vielen Jahre eng zusammengewachsen. Jeder kennt die Stärken und Schwächen des anderen, es wird viel zusammen gelacht aber vor allen gearbeitet.
Los geht es im Winter. Dann ist Fastnacht und es gibt an Weiberdonnerstag Erbsensuppe. Dazu werden zehn Eimer Gemüse und Kartoffeln geschnippelt. Dann kommen das Straßenfest und die Seniorenfahrt. Im Winter und Herbst basteln die Frauen für den Adventsbasar.
Zudem besuchen die Damen an Weihnachten alte und kranke Menschen zu Hause und im Altenheim, Jubilare werden mit einem Präsent bedacht. Einen Halbtagesausflug für die Senioren veranstalten die Frauen auch. "Wir sind fest im Dorfgeschehen verankert. Bei vielen Festen machen wir mit. Ich glaube, viele sind auch froh, wenn wir sie besuchen kommen", so Binge.
Die ersten, die von den Handarbeitskünsten der Frauen profitiert haben, waren 1978 die Mitarbeiter und Bewohner des Ürziger Altenheims. Die bekamen einen Wäschetrockner. Immer wieder wird auch die Kirche bedacht. Sitz- und Kniepolster, Messgewänder, Messdienerkittel, Altardecken, Opferdosen und tragbare Lautsprecher wurden finanziert. Wie viel das zusammen ausgemacht hat, wollen die Frauen nicht in der Zeitung lesen. "Das war ja über mehrere Jahre hinweg, und wir machen es gern. Aber mehrere Tausend Euro waren es bestimmt", so Ursula Binge.
Spenden gingen unter anderem auch an die Kinderkrebsstation und die Tafel. "Wir finden immer jemanden, der das Geld gebrauchen kann", so die Frauen. "Die Dorfgemeinschaft wäre ohne sie auch ärmer", sagt der Ürziger Rentner Karl Schaaf. chb

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