Mit Trommeln und Tuba

SALMROHR. Einen abwechslungsreichen Konzertabend auf hohem Niveau hat der Musikverein Salmrohr organisiert: Die Königliche Fanfare "St. Caecilia" aus Puth spielte in ungewöhnlicher Besetzung anspruchsvolle Stücke.

Keinen Geringeren als den Weltmusikwettbewerb gewannen die Gäste aus den Niederlanden 1997 in Kerkrade. Der Verein, der in diesem Jahr sein 130-jähriges Bestehen feiert und seine Vereinsfahrt an die Mosel machte, spielt mit ungewöhnlicher Besetzung. Die Flügelhörner übernehmen bei den meisten Stücken die Melodie. Daneben spielen die Saxophone eine wichtige Rolle. Klarinetten und Querflöten indes sind nicht im Orchester vertreten. Der Verein, der aufgrund seines sozialen Engagements den Titel "königlich" tragen darf, begann das Konzert mit dem schnellen Marsch "On the Quarterdeck". Ein Solostück für Basstuba folgte. In "The bombastic Bombardon" konnte die Basstuba, die sonst meist nur Melodien begleitet, selbst die Melodie übernehmen. Unterschiedliche Tempi wurden ohne Probleme gemeistert. Nach Schottland, zu "Ardross Castle", führte die musikalische Reise die Zuhörer anschließend. Flügelhorn und Bariton begannen das Stück, dann übernahm ein Saxophon, das einen einsamen Dudelsackspieler auf dem Turm der Burg interpretierte. Die melancholische Stimmung unterbrachen immer wieder Tempowechsel und Schlagzeug-Passagen. Geheimnisvoll wurde das Stück in seinem zweiten Teil, als Sopran- und Es-Saxophon mit kleinen Schlaginstrumenten zusammen spielten. Spanische Rhythmen folgten bei einem temperamentvollen Pasodoble "Primitiva".Enthusiastisches Publikum

Das Publikum applaudierte den niederländischen Gästen enthusiastisch. Mit einem Stück von Michael Flatley ging die musikalische Reise weiter zu den Kelten. Zauberhaft wurde es bei "Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien" von Franz von Suppé. Das klassische Stück ist sehr schnell und wurde virtuos vorgetragen. Originalgetreu zum Abschluss "Music" von John Miles, in dem die Trompeten das Gitarrensolo übernahmen. Dann machte die 41 Musiker starke Kapelle die Bühne frei für die Gastgeber aus Salmrohr. Die begannen "Frei Weg" mit einem Marsch. Das Musical "Joseph" lieferte die Vorlage für das nächste Stück. Im Henry-Mancini-Portrait zeigte der Musikverein seine rhythmischen Qualitäten. Swing der Extraklasse war bei "Elephant Walk", "Moon River" und "Frühstück bei Tiffany‘s" zu hören. Auch im folgenden Stück "The Saints Halleluja" konnte man sich von den Swingqualitäten des Musikvereins Salmrohr überzeugen. Mit Tom Jones ging die musikalische Reise weiter, die schließlich bei den "Alten Kameraden" von Carl Teike in einem Arrangement von Franz Watz zu Ende ging. Die beiden Vereine, die übrigens die Liebe zum Weinbau des niederländischen Dirigenten zusammenbrachte, ließen den königlichen Musikabend mit einem gemeinsamen Stück ausklingen.

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