Mit vereinten Kräften für Wengerohr

WITTLICH-WENGEROHR. Über eine rege Bürgerbeteiligung konnte sich der neue Ortsbeirat freuen: Die erste Arbeitssitzung nutzten rund ein Dutzend Einwohner, um Fragen zu stellen, Anregungen zu geben und auf Missstände hinzuweisen.

Theodor Brock stammt aus dem Rheinland. Das verrät nicht nur sein Zungenschlag, das verraten auch eindeutig Gemüt und Humor des neuen Ortsvorstehers. Weit weniger steril als in manch' anderen vergleichbaren Gremien ging es in der ersten Arbeitssitzung der laufenden Amtsperiode zu. Wer etwas zu sagen hatte, durfte dies sowohl in der Einwohnerfragestunde, als auch - nach vorheriger Absprache, versteht sich auch für einen Rheinländer - in der laufenden Besprechung tun. Bürgernähe ist ihm offensichtlich ein Anliegen, das er mit bestechender Leichtigkeit in den politischen Alltag zu integrieren versteht.Ortsteile sollen zusammenwachsen

Wengerohr steckt in vielfacher Hinsicht mitten in einer Umbruchphase. Die beiden Ortsteile Wengerohr und Belingen wachsen nicht ohne Schwierigkeiten zusammen: Beim gemeinsamen Martinsumzug achtet man daher peinlich genau darauf, dass er Jahr um Jahr von Wengerohr nach Belingen und dann wieder in die andere Richtung zieht. Brock: "Nur über meine Leiche wird der wieder getrennt!" Vergleichsweise kleinere Widrigkeiten wie die an einem normalen Werktag zu querende Bundesstraße, unbeleuchtete Örtlichkeiten und eine Bebauung, die demnächst ohnehin zu neuen Wegen zwingt, werden dabei mit gemeinsamen Kräften angegangen. Größere Probleme wirft da das fehlende Vereinshaus auf, eines der erklärten Steckenpferde Theodor Brocks. Aus finanztechnischen Gründen beschloss der Rat am Dienstag, es als "Bürger- und Jugendhaus" zu beantragen. Prozentual sei der Stadtrat gerade Wengerohr freundlich besetzt. Nicht zuletzt deshalb drängten alle Räte darauf, die Dringlichkeit eines solchen Hauses endgültig klarzustellen. "Fakt ist, dass wir mit dem Rücken zur Wand stehen", bekräftigte Matthias Linden als Vorsitzender des Musikvereins, der seit geraumer Zeit seine musikalische Jugendarbeit in Provisorien absolvieren muss. Nach tragbaren Übergangslösungen suche man jedoch weiterhin unermüdlich. Im Oktober werden sämtliche Vereinsvorsitzenden des 2806 Einwohner zählenden Stadtteiles Wengerohrs zum koordinierenden Gespräch geladen. Das Problem des Regenwassers, das bei starken Güssen quer über die Gräber läuft, geht die Stadt gerade an: Lösungen werden gesucht. Auch Friedhofsbrunnen, aus denen sich die Wasserentnahme besonders für manch älteren Bürger oft schwierig gestaltet, hatte der Ortsbeirat auf der Tagesordnung. Definitiv im Frühjahr sei der Umbau der Eifelstraße komplett abgeschlossen, sicherte der Ortsvorsteher zu. Sein "Steckenpferd Nummer zwei", die Ortsumgehung Wengerohr, wirft schon mehr Schwierigkeiten auf, obwohl sie seit über 30 Jahren beschlossene Sache ist. Mehr noch: Der Baubeginn der B 50 neu sei in allen Akten auch als Baubeginn jener heiß ersehnten Umgehung festgeschrieben - Brock bekannte, dass er fast täglich mit Stadtbürgermeister Ralf Bußmer an dieser Problematik arbeite. Bis dahin müsse Wengerohr sich wohl mit verkehrstechnischen Widrigkeiten in Bahnhof- und Belinger Straße arrangieren: Das einseitige Halteverbot werde auch in Zukunft für die Belinger Straße gelten, die schwersten LKW versuche man jedoch zu verbannen - allerdings zu Lasten der Bernkastler Straße (B 50 in Richtung Platten). Erst nach der fertigen Ortsumgehung könne man das angestrebte Ziel, eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 Stundenkilometern fast im ganzen Ort, verwirklichen. Die mangelhafte Beschilderung für LKW-Fahrer, die angehalten sind, die Dr. Oetker-Straße zu befahren, gilt es, bereits vorher zu verbessern.

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