Mit Wanderlamas den Hunsrück erkunden

Gornhausen · Vier besondere "verkehrssichere" Vierbeiner leben in Gornhausen. Die Menschen im Ort sind an die vier Wanderlamas, die seit fünf Jahren in ihrem Dorf zuhause sind, gewöhnt. Die Tiere begleiten Wanderer als Lasttiere, reiten kann man auf ihnen nicht. Besucher nähern sich den Lamas, die bekannt dafür sind, dass sie spucken, erst einmal zurückhaltend.

 Vor dem Spaziergang gehen Saskia Hobmeier und Kim Meifahrt (erste und dritte von links), Betreuer der Lebenshilfe Freising, erst einmal auf Tuchfühlung mit den Lamas von Anke und Ralf Freudenreich. TV-Foto: Ursula Schmieder

Vor dem Spaziergang gehen Saskia Hobmeier und Kim Meifahrt (erste und dritte von links), Betreuer der Lebenshilfe Freising, erst einmal auf Tuchfühlung mit den Lamas von Anke und Ralf Freudenreich. TV-Foto: Ursula Schmieder

Gornhausen. Manchmal spucken sie schon, die Lamas der Familien Freudenreich aus Gornhausen. "Aber nur aus Futterneid", erklärt Hobbyhalter Ralf Freudenreich. Ansonsten spuckten sich die in Südamerika beheimateten Tiere eher gegenseitig an - und zwar gezielt auf die Augen des Gegenübers: "Sie wollen ihre Feinde sehuntüchtig machen." Das klärt dann die Rangordnung untereinander. Nur fehlgesteuerte Tiere würden Menschen ins Visier nehmen, weiß der 44-Jährige Kraftfahrzeugmeister.
Besucher, die zu ihm und Ehefrau Anke (43) kommen, um Klaus, Kurt, Fritz und Franz kennenzulernen, sind beim ersten Kontakt aber meist erst einmal vorsichtig. Allerdings geht es den Tieren ähnlich. Sie lassen sich anfangs eher selten streicheln. Eine tolle Erfahrung ist die Begegnung mit Lamas vor allem für Kinder, die heute eher selten den Umgang mit größeren Tieren gewöhnt sind. Die Eltern eines fünfjährigen Sohnes kamen über Bekannte auf die Idee, sich Lamas zuzulegen. 2007 kauften sie Jungtiere im Alter von acht bis zehn Monaten. Die männlichen Lamas sind kastriert. Denn züchten möchten Freudenreichs, die auch zwei Pferde halten, die zur Gattung der Kleinkamele gehörenden Lamas nicht. Es sei spannend gewesen, sie ähnlich wie Pferde auszubilden und sie langsam ans Halfter zu gewöhnen, erzählt die Bibliothekarin. Ihre Wanderlamas mussten ja "verkehrssicher" sein, bevor sie mit ihnen spazieren gehen konnten. Ausritte sind mit den reinen Lastenträgern nicht möglich. Doch sind sie erst mal an Menschen gewöhnt, trotten sie geduldig auch neben größeren Gruppen her.
Inzwischen haben schon etliche Interessierte die Gelegenheit genutzt, sich einem ein- oder bis zu fünfstündigen Rundgang anzuschließen. Längere Touren wie durchs malerische Hinterbachtal sind laut Ralf Freudenreich sehr schön, für sie als Begleiter aber auch anstrengend.
Mehr Informationen gibt es auf der Internetseite der Nebenerwerbs-Angebots ( www.wandern-lamas.de). urs

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