Mit Wasser über Wasser halten

BERGWEILER. (noj) In 100 Jahren gab es bei der Freiwilligen Feuerwehr Bergweiler, die jetzt ihr Jubiläum feierte, nur sechs Wehrführer. Für Verbandsgemeindebürgermeister Christoph Holkenbrink ein Indiz für gute Stimmung bei der Mannschaft und großes Durchhaltevermögen.

 Zusammen mit den Stützpunktwehren aus Hupperath und Landscheid zeigten die Feuerwehrleute aus Bergweiler ihr Können. Aufgabe für die Wehrleute war die Rettung zweier Personen aus einem PKW.Foto: Nora John

Zusammen mit den Stützpunktwehren aus Hupperath und Landscheid zeigten die Feuerwehrleute aus Bergweiler ihr Können. Aufgabe für die Wehrleute war die Rettung zweier Personen aus einem PKW.Foto: Nora John

Die Fahnen an den Häusern zeugten von den Festtagen: Am Wochenende herrschte in Bergweiler Betrieb rund um das Bürgerhaus. Die Freiwillige Feuerwehr wurde 100 Jahre alt und die Jugendfeuerwehr immerhin schon 25. Für die Bergweilerer war dies ein Anlass, ausgiebig zu feiern mit Kirmes, Kommersabend und Musik. "Mehrere Generationen leisteten freiwillig einen verantwortungsvollen Dienst an der Gemeinschaft", machte Wehrführer Arno Ungers die Verdienste der Freiwilligen Feuerwehr deutlich. Besonderes Augenmerk lege man heute auf die Förderung der Jugend. Es sei eine gute Alternative zum sonstigen Freizeitangebot. Zuverlässigkeit, Disziplin und Mut zählte er als Voraussetzung für den Dienst bei der Feuerwehr auf. "Die Angst vor dem Feuer und seine wirksame Bekämpfung sind Anliegen, die die Menschheit seit jeher beschäftigen", sagte Landrätin Beate Läsch-Weber und zitierte einen Ausschnitt von Schillers Glocke. Aus diesem Grund sei vor 100 Jahren auf Anregung des Land- und Gastwirtes Mathias Huschens die Feuerwehr Bergweiler gegründet worden. "Ein großer Tag für Europa, ein großer Tag für die freiwillige Feuerwehr Bergweiler", spielte Verbandsgemeindebürgermeister Christoph Holkenbrink auf den Beitritt neuer Länder zur Europäischen Gemeinschaft an. Die Aufgabe der Wehr habe sich mittlerweile stark verändert, sagte Holkenbrink. Während früher noch die Feuerbekämpfung im Vordergrund stand, seien es heute vor allem Einsätze bei Unfällen oder Hochwasser. Ein Jubiläum sei ein Beleg, dass sich jemand über lange Zeit über Wasser halten kann, meinte Ortsbürgermeister Arnold Kaiser: "Sie konnten sich über Wasser halten, indem Sie andere, die es brauchen, unter Wasser setzen." Einige der Feuerwehrmänner aus Bergweiler konnte Holkenbrink befördern oder auszeichnen: Nico Kemmer und Michael Thull wurden zu Feuerwehrmännern ernannt. Ralf Spang erhielt die Beförderung zum Hauptfeuerwehrmann. Für 25-jährige Mitgliedschaft erhielten Arno Ungers, Harald Roth, Martin Eltges, Manfred Roth, Alois Braun, Hartmut Heck und Stefan Krag silberne Ehrennadeln. Eine besondere Auszeichnung bekam Brandmeister Winfried Etteldorf. Für seine Verdienste als langjähriger Feuerwehrmann, Wehrleiter und Ausbilder bekam er von Holkenbrink das Silberne Ehrenzeichen am Bande verliehen. Und wie der Alltag im Einsatz aussieht, zeigten die Wehrmänner vielen Schaulustigen am Sonntag, als sie zwei Unfallopfer aus einem arg demolierten PKW retteten. Ein Höhepunkt besonders für die jüngsten Festbesucher, die über Schaum, Rettungsschere und zerschlagene Scheiben staunten, bevor es zurück ging zu Kinderkarussell und Wurfbude.

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