Mit Zahnpasta nach Übersee
Kaum hat Nadine Faber aus Morbach ihre Fortbildungen erfolgreich beendet, fliegt die 21-jährige Zaharzthelferin nach Brasilien. Für den Verein Zahnärztliches Hilfsprojekt wird sie mit einer deutschen Zahnärztin drei Monate in Armenvierteln arbeiten.
Morbach. Nadine Faber hat schon früher über ein befristetes soziales Engagement im Ausland nachgedacht. Dass sie nun tatsächlich für drei Monate die Koffer packt, hätte sie jedoch vor einem Jahr noch nicht gedacht. Den Anstoß gaben Berichte eines Zahnarztes, der für den Verein Zahnärztliches Hilfsprojekt Brasilien (siehe Extra) in Übersee war. Die Erfahrungen des Dozenten beeindruckten die Zahnmedizinische Fachangestellte (früher Zahnarzthelferin), die in Mainz an einer Fortbildung teilgenommen hatte. Während der acht Monate, in denen sie drei Fortbildungsgänge absolvierte, reifte der Entschluss, das auch zu tun. In erster Linie gehe es ihr darum, "Menschen zu helfen", sagt die 21-Jährige, die eine Zahnärztin nach Brasilien begleiten wird. "Es werden meist Straßenkinder behandelt, die wohl zum ersten Mal in ihrem Leben einen Zahnarzt sehen." Ein Nebeneffekt: Sie lernt Land und Leute kennen.
Menschen ganz nah
Ihr Arbeitgeber, die Morbacher Praxis Faber, Hackethal und Cyrkowicz, in der sie 2005 ihre Lehre begonnen hatte, unterstützt ihr Vorhaben. Dentist Faber sei übrigens nicht mir ihr verwandt. Auch die Familie und ihr Freund stärken sie - ein bisschen Sorge haben sie allerdings schon.
Ihre Koffer sind längst gepackt. Einer ist besonders prall gefüllt: mit Utensilien wie Zahnpasta oder antiseptischen Präparaten. Das alles habe sie, teils mit Spenden, selbst zusammengetragen. Nebenbei lernte sie auch noch Portugiesisch. Dass ihr Flugzeug nach Recife, der Hauptstadt des Bundesstaates Pernambuco im Nordosten Brasiliens, schon morgen abhebt, kann sie kaum fassen. "So langsam kommt etwas Nervosität", gesteht sie. urs
EXTRA HILFSPROJEKT
Das Zahnärztliche Hilfsprojekt Brasilien ist eine private Initiative deutscher Zahnärzte. Ziel ist, Straßenkindern der brasilianischen Armenviertel, der Favelas, unbürokratisch zu helfen. Der Verein bietet in Behandlungsstationen eine zahnärztliche Grundversorgung an. Nähere Infos: www.blzk.de urs
