Mit Zaubertrank im Adlerhorst

BURGEN. (lm) Der Heimatverein Burgen hat erstmals unter der Schirmherrschaft der Verbandsgemeinde eine professionell betreute Ferienfreizeit für Kinder ausgerichtet. Thema waren der Wald und die Mythenwelt der Kelten. Schon einen Tag nach der Ausschreibung war die Ferienfreizeit restlos ausgebucht.

38 Augenpaare beobachten gespannt den kleinen, mit Wasser gefüllten Kessel in der Mitte des "Adlerhorstes", einem Platz unter den Bäumen nahe der Burgener Schutzhütte, auf dem sich Kinder und Betreuerinnen im Kreis versammelt haben. Ein Schwung Malvenblüten kommt unter Rühren in den Kessel, und wie durch Zauberhand färbt sich der Inhalt azurblau. Eine Flüssigkeit mit dieser Farbe kann nur ein Zaubertrank sein! Rituale als Orientierungshilfe

Reihum wandert der Trank als allmorgendliches Eröffnungsritual von einem Kind zum anderen. "Wiederkehrende Rituale sind eine wichtige Orientierungshilfe für Kinder", sagt dazu Sozialpädagogin Anne Vackiner-Konrad, die Initiatorin der Burgener Ferienfreizeit. Und wenn man damit auch noch die Fantasie der Kinder anregt, umso besser. Denn von der Fantasie ist es nicht weit zu den Fantasie-Geschichten. Um diese aber leben zu können, muss für ein Kind Freizeit - im wahrsten Sinn des Wortes "freie Zeit" - geschaffen werden. Vackiner-Konrad und ihre Kolleginnen Steffi Feller sowie Melanie und Sarah Grökel bringen die nötige Ausbildung und Berufserfahrung mit, um ihren sechs- bis zehnjährigen Schützlingen diese Freiheit geben zu können. Und wo findet die Fantasie bessere Nahrung als mitten in der Natur in einem Wald? "Kinder fühlen sich durch die Natur sehr schnell inspiriert", beobachtet die Diplom- und Waldpädagogin Steffi Feller schon seit langem.Druide Merlin als Aufhänger

Kindern alles fertig vorzusetzen, missachte deren ureigene Fähigkeiten, sich selbst mit einfachsten Dingen intensiv beschäftigen zu können, erläutert sie weiter. Der Druide Merlin und die keltische Mythologie mit ihrer Vorstellung vom Menschen als Teil der Natur dienten dabei lediglich als Aufhänger. Tatsächlich haben viele Eltern die Burgener Freizeit für ihre Sprösslinge speziell wegen des Naturansatzes gewählt. Weg vom vorgefertigten Spielzeug und von durchorganisierten Unterhaltungsprogrammen! "Man muss nur Geduld haben und sich Zeit lassen, dann findet man im Wald die schönsten Dinge", behauptet Freizeitteilnehmer Tristan Moseler mit Nachdruck. Eine erstaunliche Erkenntnis für einen Neunjährigen.

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