Mitmachen, statt meckern - auch in Mainz

Direktkandidatin der Grünen im Wahlkreis 22 ist Ute Hahn. Privat freut sie sich über geselliges Kochen mit Freunden und liest Krimis, falls sie als beruftätige Mutter Zeit für sich findet.

 Ute Hahn ist Direktkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen im Wahlkreis 22 (Wittlich) bei der Landtagswahl. TV-Foto: Sonja Sünnen

Ute Hahn ist Direktkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen im Wahlkreis 22 (Wittlich) bei der Landtagswahl. TV-Foto: Sonja Sünnen

Wittlich. Die neue Katze ohne Namen und die freundliche Hündin Laika umschleichen das Sofa im großen, hellen Wohn-Esszimmer. Am langen Kirschbaumtisch sitzt Ute Hahn und hat ausnahmsweise mal Pause. "Bei Beruf, Familie, Ehrenamt, da bleibt kaum Zeit für Hobbys", sagt die 48-Jährige, "Aber ich koche gerne mit Freunden. Dann gibt es ein besonderes Gericht, lecker Wein und Kerzen auch, klar."

Katz' und Hund mögen vermutlich dann die Düfte aus der Küche, etwa die vom Lammkotelett. Und was gibt's zum Dessert? "Mohr im Hemd oder Marillenknödel mit Nougat gefüllt. Alles was super süß und schokoladenhaltig ist."

Und sie mag Gewürze, gekauft oder selbst angebaut. "Ja, unser Garten. Der ist ziemlich groß, ich kümmere mich eher gezwungenermaßen um ihn," sagt Ute Hahn. Draußen ausruhen kann sie auf der Bank - mit Blick auf St. Markus: "Das war meinem Mann total wichtig." Die Bank sei neben dem Platz in der Küche ihr Lieblingsort daheim. Bis vor einem halben Jahr genoss sie die Draußen-Pause mit Zigarette.

"Irgendwann dachte ich: ,Verdammt noch mal, jetzt reicht es!'" Und sie schaffte es, mit dem Rauchen aufzuhören. Auf ähnlich konsequente Art fand Ute Hahn auch zur Politik: "Ich kann mich nicht irgendwo zu Hause fühlen und merken, da laufen Sachen, die ich nicht gut finde. Statt zu meckern, denke ich: Mach' auch mit, versuch' was'. Das hat vielleicht auch mit den Menschen zu tun, mit denen ich mich privat gut verstehe."

Wie ein Teil ihrer Freunde wurde sie Grünenmitglied. Mittlerweile ist sie Stadträtin, nun tritt sie zur Landtagswahl an. In ihrem Wittlicher Zuhause merkt der Besucher auf den ersten Blick nichts vom politischen Engagement, eher von ihrem derzeitigen Beruf. Ute Hahn arbeitet als Einrichtungsplanerin bei Hubor & Hubor in Mettendorf.

Nicht nur die vielen Umzüge nach dem Architektur-Studium in Kassel und Mainz haben die gebürtigen Ulmenerin eins gelehrt: "Man braucht garnicht viel, vieles ist Ballast." Von dem kann sie sich trennen, außer von Zeitschriften zu den Themen Wohnen und Architektur. "Das ist vielleicht das Einzige, was ich sammle." - Ausmisten und wegwerfen: Das schafft sie trotzdem. An Möbel-Unikaten allerdings hängt sie. Der große Tisch aus hellem Kirschholz, den ein Wittlicher Schreiner gemacht hat, die Designer-Stahlmöbel, die eine Luxemburger Bank gebraucht verkaufte, eine selbst gemachte Vitrine oder die verschiedenen Stühle, auf denen Familie und Freunde Platz finden.

Die Wand schmücken gerahmte Werke ihrer Söhne Leo und Moritz: "Wo die Kinder das herhaben, weiß ich garnicht", sagt die Mutter nicht ohne Stolz und freut sich über eine weitere kreative Ader von Mann Christian Schrot und Söhnen: das Kochen.

In der Küche hängt übrigens ein großer Name: ein Plakat von Keith Hearing. Kunst, die Ute Hahn gefällt, wie die eines großen Trompeters: Miles Davis. Die Jazz-Legende hat sie live in Sydney erlebt - gemeinsam mit einer talentierten Schlagzeugerin, Marilyn Mazur. Die kommt fast 20 Jahre später am Donnerstag, 24. Februar, nach Wittlich. Ute Hahn will sie wiederhören - und sehen. Ansonsten klappt das private "Nichtstun" mit guten Krimis: "Damit kann ich mich einen ganzen Tag wegbeamen.

Und Sonntagsabends, der Tatort, der ist ein Muss." Und, hat Ute Hahn womöglich irgendeinen Frauentick? "Nein. Die Jungs finden höchstens, dass ich zu viele Schuhe habe. Aber die kommen ja auch mit einem oder zwei Paar aus."

Der Wahlkreis 22 (Wittlich) umfasst neben der Stadt Wittlich die Verbandsgemeinden Wittlich-Land, Kröv-Bausendorf und Manderscheid.

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