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MORBACH. Seit geraumer Zeit befasst man sich in der Gemeinde Morbach mit dem demografischen Wandel und wie man ihm begegnen will. Jetzt wurde eine Marschrichtung festgelegt.

Auch wenn Morbach in Sachen Demografie besser abschneiden wird als andere Kommunen: Die Einwohnerzahl von Morbach wird zurückgehen. Und die Bevölkerung wird älter werden. Im Februar stellten Experten im Morbacher Gemeinderat Ergebnisse einer Demografie-Studie vor. In der Zwischenzeit haben sich Gemeinde und Kommunalpolitiker auf eine Vorgehensweise geeinigt. "Wie können wir Ideen entwickeln, um Morbach trotz dieser Entwicklung zukunftsfähig zu machen?" Das ist laut Ralf Becker, der federführend mit dem Projekt betraut ist, die entscheidende Frage. Ins Auge gefasst würden dabei die nächsten zehn Jahre. Zunächst sollen unter dem Titel "Morbach 2015 - gemeinsam Zukunft gestalten" vier Arbeitskreise mit den Schwerpunkten Bauen, Energie/Umwelt, Soziales und Wirtschaft eingerichtet werden, die Vorschläge entwickeln sollen. Dass der Zeithorizont bis 2015 gewählt wird und nicht etwa 2050, wenn die gravierendsten Veränderungen greifen, hat laut Bürgermeister Gregor Eibes einen nahe liegenden Grund: "Da würde bei manchem, der sich engagieren will, die Klappe herunterfallen." Die dort Aktiven wollten auch noch erleben, dass die einzelnen Projekte umgesetzt werden. Also lieber zeitnaher agieren, als Dinge auf den St.-Nimmerleins-Tag verschieben. Im Übrigen, da ist sich der Bürgermeister sicher, werde das Thema die Kommune in den nächsten Jahrzehnten weiter begleiten. Nächster Schritt: Teilnehmer festlegen

Fragestellungen im Arbeitskreis Bauen könnten beispielsweise hießen: Wie kann Entwicklungspotenzial in den Dörfern mobilisiert werden? Welche Möglichkeiten gibt es, den Flächenverbrauch zu reduzieren? Wie kann die Wohnfunktion in den Ortskernen verbessert werden? Von Bedeutung ist auch die Auswahl der Mitglieder für den Arbeitskreis: Im AK Energie/Umwelt könnten beispielsweise das Institut für angewandtes Stoffstrom-Management, die Firma Juwi sowie Stromversorger vertreten sein, im Arbeitskreis Wirtschaft etwa der Gewerbe- und Verkehrsverein, Banken und Marketing-Experten. In allen Gruppen sollten Mitglieder der Gemeindeverwaltung mit von der Partie sein. Die Festlegung der Teilnehmer an den Arbeitskreisen soll der nächste Schritt sein. Die Fraktionen des Gemeinderats haben ein Vorschlagsrecht. Die Morbacher Verwaltung hat ihrerseits bereits Vorschläge gemacht. Die Arbeitskreise sollen Ziele und Handlungsvorschläge entwickeln. In allen Phasen des Prozesses sollen die politischen Gremien einbezogen werden. Ergebnisse und Zwischenergebnisse sollen öffentlich kommuniziert werden. Wenn Handlungsempfehlungen in den einzelnen Arbeitskreisen vorliegen, soll auch die Bevölkerung in einer Art Dorfmoderation miteinbezogen werden. Nicht fehlen darf jedoch ein Steuerungsorgan, eine so genannte Lenkungsgruppe. Sie wird mit Mitgliedern der Verwaltung besetzt. Dass die Bürger erst zu einem relativ späten Zeitpunkt einbezogen werden, auch dafür liefert Eibes gegenüber dem TV eine einleuchtende Begründung. Es sei schwer Bürger zu aktivieren, wenn man ihnen nicht schon etwas Konkretes an die Hand geben könne. Auch eine wissenschaftliche Begleitung ist angedacht.

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