Moderne Skulpturen aus Edelstein

Das Museum unterhalb der Felsenkirche kann mit einer neuen Attraktion aufwarten: Rund 40 Arbeiten des Edelsteingraveurs Gerd Moser aus Niederwörresbach und seiner Frau Edith sowie seines Sohnes Sebastian, alle drei schon Preisträger des Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreises, sind nun in zwei Vitrinen versammelt.

Idar-Oberstein. "Welt der Moderne - Skulpturen aus edlen Steinen" hat man die kleine Schau sehr treffend genannt, denn die ausgestellten Werke der Familie Moser greifen allesamt die im 20. Jahrhundert entwickelte Formensprache der bildenden Kunst auf.

Gerd Moser graviert "von Hause aus" Tierskulpturen, also fili-gran und täuschend echt aus Edelsteinen nachgebildete Reptilien, Vögel, Käfer oder Säugetiere. "Das ist auch heute noch mein Brotberuf", verrät er. Doch schon zu Beginn der 70er-Jahre reizten ihn der Umgang mit freieren Formen und das Experimentieren mit den spezifischen Eigenschaften der Steine.

"Schon bei einer Tiergravur kann man sich nicht immer streng an die Vorlage halten, sondern man muss sich dem Stein anpassen", erläutert er. "Bei meinen abstrakten Skulpturen kommt die Inspiration in der Regel direkt vom Stein und seinen Besonderheiten, man muss ihm nacharbeiten."

So geben vor allem Farbverläufe, Einschlüsse, Unregelmäßigkeiten und die spezifische Kristallstruktur die Form vor, die der Stein einmal annimmt. "Dabei reizen mich ganz besonders Spiegelungen, Vergrößerungen, Verkleinerungen und optische Täuschungen", erklärt er. Solche Effekte werden vor allem dadurch erreicht, dass Teile der Oberfläche wie Linsen geschliffen werden und auf diese Weise besondere Lichtbrechungen bewirken.

Ein weiterer "Trick" ist die Verwendung einer von ihm selbst entwickelten Politur, die der Oberfläche eine besondere Klarheit und Brillanz geben. Bevorzugte Materialien des Edelsteingraveurs sind neben Bergkristall und Rauchquarz vor allem Jaspis, Achat und Citrin. "Meine Objekte sollen mit den Augen begehbar sein", beschreibt Moser ein spezifisches Anliegen.

Öffnungszeiten: bis 31. Oktober täglich von 9 bis 17.30 Uhr; ab 1. November täglich von 11 bis 16.30 Uhr.

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