Modernisierung muss sein

WITTLICH. Seit 1962 "sitzt" das Autohaus Kuhlo in der Friedrichstraße, die damals noch "Lüxemer Weg" hieß. Seither hat das Unternehmen expandiert. Die vorerst letzte "Baustelle" ist nun abgeschlossen: Die neue VW-Direktannahme plus eine umgebaute VW-Ausstellungshalle nebst Büros wird Anfang Oktober offiziell eröffnet.

Sachliches Grau, viel Glas, das weltbekannte VW-Logo in weiß-blau und viele, viele Wagen: So zeigt sich das erweiterte Automobil-Center an Wittlichs Friedrichstraße. Für die Marke Audi war ab 2004 Baustelle am Wittlicher Autohaus, für VW ging es im Dezember 2005 weiter. Jetzt sind die Baufahrzeuge weg. Geschäftsführer Alfons Thetard kann aufatmen: "Den Betrieb während der Bauarbeiten laufen zu lassen, das war nicht immer einfach. Da war das Verständnis der Kunden und Mitarbeiter gefragt. Drei Mal sind allein unsere Büros umgezogen." Jetzt ist er zufrieden mit dem Ergebnis: "Wir sind ein fortschrittlicher Betrieb, der nicht stehen bleibt. Das muss man auch nach außen tragen." Rund 3,5 Millionen Euro wurden seit 2003 für die Firma "verbaut". Die aktuelle Investition schlägt mit über einer Million Euro zu Buche. Inhaber Paul Kuhlo sagt: "Jetzt ist ein Endstand erreicht, aber Investieren ist immer wichtig. Man muss in dieser und allen Branchen weiter modernisieren. Der Wettbewerb zwingt dazu, auf der modernsten Linie zu bleiben." Und der 86-Jährige freut sich, dass das Engagement auffällt: "Ich habe einen früheren Lehrling getroffen. Der sagte mir, er sei stolz, in so einem Betrieb ausgebildet worden zu sein. Das ist für mich erfreulich, dass das für viele alte Bekannte und Kunden eine so beachtenswerte Geschichte geworden ist."Der frühere Belag sah altertümlich aus

Wie bei jeder Baustelle, lag auch beim Autohaus die Tücke im Detail. "Wir mussten die ganze Pflasterung vor der VW-Halle erneuern. Das war nicht geplant, aber der frühere Belag sah einfach plötzlich zu altertümlich aus", sagt Paul Kuhlo: "Und der ganze Hofraum musste angehoben werden, damit das Höhenniveau zum Befahren der Direktannahme angepasst war." Jetzt steht der Anbau für den neuartigen Bremsprüfstand auch für Allradfahrzeuge und die "Dialogannahme". Was das ist? "Komischer Weise ist mir diese Frage noch nie gestellt worden", sagt Paul Kuhlo: "Da kann der Kunde direkt mit dem Wagen hineinfahren und dann dabei stehen, wenn das Fahrzeug begutachtet wird. Früher hatte man Annahmebühnen." Früher war sowieso alles anders. Heute sitzt die Firma an einer der besten Geschäftsstraßen der Stadt. "Damals, als ich hier rausgezogen bin, waren wir die Ersten. Die Leute haben mich für verrückt erklärt. Es gab noch keine Bebauung auf dem Rollkopf und kein Gewerbegebiet. Auch Bungert kam erst später. Alles war landwirtschaftliches Gelände. Dann habe ich Stück für Stück dazugekauft." Heute erstreckt sich der Betrieb über rund 12 000 Quadratmeter. Darauf stehen überdacht 400 Quadratmeter Ausstellungsfläche Audi und 600 Quadratmeter VW zur Verfügung. Im Durchschnitt 150 Fahrzeuge warten auf die Kunden. Weiterhin hat der Betrieb Werkstatt plus Waschanlage, eine hauseigene Autovermietung, Skoda-Service, bietet VW-Nutzfahrzeuge und eine eigene Lackiererei und Karosseriebau. "Wir können in sieben verschiedenen Berufen ausbilden", sagt Alfons Thetard nicht ohne Stolz. 35 Festangestellte, davon acht Auszubildende, arbeiten im Autohaus.

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