Mönche erforschen die Klosterlandschaft Himmerod

Den Auftakt zu einem mehrjährigen Projekt "Klosterlandschaft Himmerod" macht ein Vortrag aus der Reihe "Neue wissenschaftliche Forschungen über und zu Himmerod" am Donnerstag, 15. Januar, um 20 Uhr im Kloster Himmerod.

Himmerod. (red) "Wussten Sie schon, dass Himmerod seinerzeit an die 300 Mönche beherbergte (1224), heute sind es noch ungefähr ein Dutzend? Dass der Aufschwung Wittlichs ohne die Klostergründung des ,grauen Ordens' gar nicht zu denken ist?"

Dieses und noch viel mehr Neues und Wissenswertes möchten die Mönche in einer Vortragsreihe den Menschen der Region, denen Himmerod etwas bedeutet, vermitteln. Das herausragende Klosteranwesen hat seit jeher gebührende Aufmerksamkeit und Wertschätzung erfahren, selbst noch als Ruine.

Schon sehr früh hatte Himmerod - den Ort wählte Ordensgründer Bernhard selbst 1135 aus - für sich den Rang eines geistigen und kulturellen Mittelpunkts in der vorderen Eifel erobert. Auch wirtschaftlich spielte es eine gewichtige Rolle als Unternehmer, Handelspartner und Arbeitgeber. Land- und Forstwirtschaft, Viehzucht und Eisenverhüttung, Transportwesen und Handel wurden von hier aus gelenkt und nicht zuletzt das römische Erbe des Weinanbaus gepflegt und weiter entwickelt. Himmerod war im Mittelalter der zweitgrößte Weinanbauer - nach dem Kurfürsten - an der Mosel. Über Jahrhunderte gab das Kloster den Menschen Arbeit und Brot und kümmerte sich um die sozial Benachteiligten. Die Säkularisation (1803/04) hat dem ein Ende bereitet und ließ vieles in Vergessenheit geraten; doch sie konnte die Spuren nicht ganz austilgen.

Heute werden die Klöster wieder als Kristallisationspunkte "nachhaltiger" Entwicklung auf wirtschaftlichem, kulturellem und spirituellem Gebiet entdeckt. Auch die Mönche von Himmerod verstehen ihr Kloster als Gabe und Aufgabe für heute und für kommende Generationen. In einem langfristig angelegten Projekt "Klosterlandschaft Himmerod" wollen sich die Mönche mit den Ursprüngen und der folgenreichen Geschichte ausein andersetzen und diese einem breiten Publikum erschließen. Geographen, Geologen, Botaniker, vor allem aber Historiker und andere Forschungszweige sollen der Abtei wieder mehr Gesicht und Ausdruckskraft verleihen.

Das Projekt startet zunächst mit einer interdisziplinären Vortragsreihe. Es wird durchgeführt in Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung, Fachstelle Trier im Bistum Trier (KEB). Namhafte Referenten verschiedener Fachrichtungen haben bereits ihre Zusage erteilt. Auch in Führungen und Geländegängen am konkreten Ort soll das Wissen erweitert und erfahrbar gemacht, "Wege der Einkehr" reaktiviert beziehungsweise neu angelegt werden, bis hin zur Ausbildung von Klosterlandschaftsführern. Den Einführungsvortrag hält Schwester Magdalena Aust OCSO (Maria Frieden) am 15. Januar um 20 Uhr im Nordsaal des Klosters Himmerod: "Arm dem armen Christus nachfolgen - Der ursprüngliche Impuls zur Neugründung des Klosters Citeaux". Der Eintritt hierzu ist frei. Weitere wichtige Hinweise zu dem Projekt finden sie im Programmheft für 2009 und unter www.abtei-himmerod.de.

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