Mönche machen Marketing

Es geht weiter voran in der Zisterzienserabtei Himmerod: Alle in einem Masterplan festgelegten Pläne werden schrittweise realisiert. Das Ziel: mehr Attraktivität für Mönche und Besucher gleichermaßen.

 Rund um die Himmeroder Abtei tut sich einiges. TV-Foto: Archiv/Marion Maier

Rund um die Himmeroder Abtei tut sich einiges. TV-Foto: Archiv/Marion Maier

Großlittgen. Unlängst hatte die Himmeroder Klostergemeinschaft gleich drei Todesfälle innerhalb kurzer Zeit zu beklagen. Ein großer menschlicher Verlust - dennoch ist Abt Bruno Fromme überzeugt, dass die derzeit elf Mönche umfassende Abtei für die Zukunft gut gerüstet ist: "Das Nachwuchsproblem besteht überall in den Orden. Aber wir konnten fünf Junioren zur Ausbildung nach Marienstätt schicken, was ein sehr gutes Zeichen ist. Unsere Novizen Bruder Oliver und Bruder Lucas Maria haben ihre Triennalprofessen vor sich. Bruder Petrus, der im Bereich der Klosterprodukte tätig ist, legte vor Kurzem unter großer Anteilnahme der Bevölkerung die feierliche Profess ab. All das zeigt uns, dass wir auf einem guten Weg sind und kritische Zeiten meistern können."

Die weltliche Seite des Klosters entwickelt sich erfolgreich: Die Klosterprodukte, allen voran die Erzeugnisse der eigenen Fischerei, treffen auf so große Nachfrage, dass es bisweilen schwer wird, ihr nachzukommen. Eine Käserei ist für das kommende Jahr geplant. Auch die Klostergastronomie und der Gästebereich mit Übernachtungen ziehen in der Resonanz deutlich an. "Wir sind in Gesprächen mit Experten des Europäischen Tourismus-Instituts, ob und wie wir uns hier noch besser aufstellen können", erläutert der Abt. Im Prinzip sei eine Einbindung in die Regionalmarke Eifel oder in die neue landesweite gesundheitstouristische Offensive namens "IchZeit" mit ihrem großen Thema der Entschleunigung denkbar. Zum Leitbild einer lebendigen Klosterlandschaft, wie es kürzlich auf einem Symposion erarbeitet wurde, gehöre auch die Revitalisierung des klösterlichen Bauerngartens oder das Anlegen von Meditations- und Themenwegen etwa zu Metamorphosen in der Natur und in der Spiritualität.

Der Abt sieht zudem viele Ansätze aus der Bevölkerung, dem Kloster beim Weg in die Zukunft zur Seite zu stehen. Einen dringenden Appell hat er angesichts einiger ambivalenter Erfahrungen: "Wir schätzen unsere Einbindung in das Umfeld. Wenn es hier Pläne gibt, bitten wir um enge Absprache mit uns, damit etwas Gutes daraus wird."

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