Über die Dörfer Auf dem Weg zum Bioenergiedorf

Monzelfeld ist auf dem Weg zum Bioenergiedorf

MONZELFELD (iro) Mit der Infrastruktur von Monzelfeld ist Lothar Josten „ganz zufrieden“. Es gibt eine Grundschule, einen Kindergarten, ein Lebensmittelgeschäft, zwei Friseure, eine Autowerkstatt, eine Bankfiliale mit Geldautomat und „Gott sei Dank“, so der Ortsbürgermeister, wieder eine ­Gastronomie. Die Liste ist längst nicht komplett. Das würde jeglichen Rahmen sprengen. Nicht schlecht für ein 1300-Einwohner-Dorf. Sogar der kleine Ortsteil Annenberg mit 24 Einwohnern kann eine Malschule und ein Café vorweisen. Nur der Weg dahin ist derzeit beschwerlich: Die übliche Strecke ist wegen der Sanierung einer Brücke derzeit komplett gesperrt. Um die Schule hat der Ort kämpfen müssen, „aber die Zahlen geben uns recht“, sagt Josten.

Die Infrastruktur liegt dem Bürgermeister und seinem Rat am Herzen. Um die Erhaltung beziehungsweise Verbesserung der Infrastruktur wird es beim Zukunftscheck Dorf gehen, einem Projekt, an dem Monzelfeld als Modellgemeinde teilnimmt.

Für ein intaktes Dorfleben sind rührige Vereine wichtig. Und auch davon hat Monzelfeld einige: 13 genau an der Zahl. Viel Aufmerksamkeit bekommt der Musikverein für sein Seniorenorchester, das in der Region seinesgleichen sucht. Das Mindestalter für die Teilnahme ist 50 Jahre, nach oben gibt es keine Grenze. Der derzeit Älteste ist 91. Dass man kein Instrument spielt, ist kein Hinderungsgrund.

Zur guten Infrastruktur trägt auch die Bürgergenossenschaft Energiewende Hunsrück-Mosel bei. Der Kindergarten, der kürzlich für 750 000 Euro erweitert wurde und jetzt über zusätzliche Räumlichkeiten für Kinder unter drei Jahren verfügt, hat jetzt eine Photovoltaikanlage, die 18 000 Kilowattstunden im Jahr CO2-freien Strom liefern kann und die von der Genossenschaft betrieben wird – nur eines von ihren Projekten. Und der Mehrwert bleibe im Ort.

Das Projekt sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Bioenergiedorf. Auch damit will Monzelfeld den Klimawandel bekämpfen. Das ganze Dorf wird auf Energieeffizienz geprüft, sagt Josten weiter. Eine wichtige Rolle spielt die Beratung. Die soll ein Sanierungsmanager übernehmen. Überlegt werde, ob der Ort sich gemeinsam mit Longkamp und Veldenz eine solche Fachkraft teilt oder ein Büro mit diesen Aufgaben betraut. Mit in diesen Themenkomplex hinein gehört die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED mit Hilfe des Unternehmens Innogy. Kostenpunkt: 46 000 Euro.

Das Fazit: Die Monzelfelder haben noch viel vor. Will Lothar Josten den Ort auf diesem Weg weiter begleiten? Er will. Er tritt bei der Kommunalwahl im Mai wieder an.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort