Morbach auf dem Weg in die Zukunft

Morbach/Hoxel · Morbach 2030: Unter diesem Namen soll sich die gesamte Einheitsgemeinde auf den Weg machen und nach dem Vorbild Hoxels eine Strategie zur weiteren Entwicklung erarbeiten. Die Bürger werden miteingebunden und Fördermittel beantragt.

Morbach/Hoxel. Anfang des Jahres hat der Ortsbeirat von Hoxel beschlossen, dem demografischen Wandel die Stirn zu bieten und die Zukunft derart zu gestalten, dass das Dorf 2030 noch lebenswert ist. Hoxel 2030 heißt das Konzept, das der 550 Einwohner zählende Ort anstrebt.
Der Morbacher Gemeinderat hat auf Antrag des Hoxeler Ortsvorstehers Achim Zender (FWM) nun nachgezogen. Der Rat war sich einig in der Sache, der Beschluss fiel einstimmig - ohne große Diskussion. Unter dem Titel Morbach 2030 sind nun alle 19 Ortsbezirke aufgerufen, ein Strategiepapier zu erarbeiten. Die Bürger sollen intensiv in den Prozess mit eingebunden werden. Fördermittel werden angestrebt.
Und worum geht es konkret? Zender spricht von Daseinsvorsorge. Dazu gehört so gut wie alles, was das Leben im Dorf lebenswert macht: Grundschulen, Kindergärten und Geschäfte, aber auch die Feuerwehr, Vereine und Gaststätten. Die Anbindung ans Internet ist ein Thema. Viele Menschen sorgen sich laut Zender um die ärztliche Versorgung, denn auch die Ärzte in Thalfang und Morbach werden älter. Mobilität ist ein weiterer Baustein. Zender: "Der ÖPNV bricht bei zurückgehenden Schülerzahlen weg. Wir brauchen eine Mobilitätsgarantie." Das Handwerk breche ebenfalls weg, in der Landwirtschaft gebe es Probleme.
Zender fasst zusammen: "Das ist ein Riesenthema, und die Bürger stehen im Mittelpunkt. Deshalb sollen sie sich äußern." Der Hoxeler Ortsbeirat hat sich bislang in zwei Sitzungen mit der Thematik beschäftigt, steht aber noch ganz am Anfang. Nach der Sommerpause soll es zusammen mit den Nachbarn Morscheid-Riedenburg und Wolzburg eine Einwohnerversammlung geben, um Ideen zu sammeln.
Zender will zunächst eine Art Inventur machen: Wo steht das Dorf? Wo liegen die Probleme? Die Inventur ist Grundlage für Workshops mit den Bürgern, in denen nach Lösungen gesucht wird. So etwas wie eine Bürgerwerkstatt schwebt Zender beispielsweise vor, eine Art offener Treff für Jung und Alt, bei dem es um gegenseitige Hilfe geht.
Für das letzte Stadium der Strategieentwicklung sollen nach Zenders Ansicht externe Berater, wie Dorfentwickler, hinzugezogen werden. Zender: "Wir selbst haben einen Tunnelblick." Der Blick von außen sei nötig und hilfreich. Diesen Punkt hat der Gemeinderat Morbach zunächst zurückgestellt. Hermann-Josef Decker stellte beispielsweise in frage, ob ein Externer, der die Zustände vor Ort nicht kenne, hilfreich sei.Extra

Das Thema demografischer Wandel wurde in der Gemeinde Morbach bereits in einigen Projekten thematisiert. So hat Bürgermeist er A ndreas Hackethal aktuell seine Vortragstour durch die Orte beendet, in denen er die jeweilige Bevölkerungsentwicklung vorgestellt hat. Demnach sinkt die Einwohnerzahl der Gemeinde von 2010 bis 2030 um rund 980 auf 9800. Insbesondere die gesellschaftlich aktivsten Bürger zwischen 20 bis 65 Jahren, die arbeiten und potenziell Häuser bauen, werden weniger. In einer Potenzialanalyse wurde die Zahl der leerstehenden Häuser erfasst sowie der Immobilien, die in absehbarer Zeit nicht mehr bewohnt sind. Zudem wurde ein Baulückenkataster erstellt. mai

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