Morbach hilft Mali

Entwicklungshilfe im besten Sinne leistet die Morbacher Hilfsorganisation Mali-Hilfe seit vielen Jahren. Bei der diesjährigen Betreuungsreise war erstmals Bürgermeister Gregor Eibes, Vorstandsmitglied der Organisation, mit vor Ort.

Morbach/Longkamp. In regelmäßigen Abständen fährt Peter Brucker, Präsident der Morbacher Mali-Hilfe, mit Mitstreitern ins westafrikanische Land. Diesmal war Bürgermeister Gregor Eibes mit von der Partie. Der Morbacher Rathaus-Chef ist Vorstandsmitglied der Mali-Hilfe. Für Eibes war es der erste Besuch. Nachhaltig beeindruckt war er von den problematischen Lebensbedingungen in der Sahelzone.

Um so wichtiger ist seiner Ansicht nach die Hilfe der Morbacher Organisation, die allein in diesem Jahr Investitionen in Höhe von rund 550 000 Euro vor Ort initiiert hat. Mit dem Geld sollen acht Schulen und vier Krankenstationen gebaut werden. Insgesamt hat die Mali-Hilfe Projekte in einer Größenordnung von 1,2 Millionen Euro finanziert. Ziel der diesjährigen Betreuungsfahrt war die Region Kayes im Gebiet der malisch-mauretanischen Grenze, wo die Hunsrücker Hilfsorganisation in den vergangenen Jahren Babystationen und Schulen finanziert hat. Das Grenzgebiet nach Mauretanien machte in den vergangenen Wochen Negativschlagzeilen. Aus Sicherheitsgründen "war es bis kurz vor der Landung in der Hauptstadt Bamako fraglich, ob eine Besichtigung stattfinden konnte", erinnerte sich der pensionierte Schulleiter. Ein sechsköpfiger bewaffneter Begleitschutz war für die Sicherheit der europäischen Gäste verantwortlich.

Vorhaben, die grenzübergreifend funktionieren, sind angesichts der herrschenden Konflikte um so wichtiger: "Die Menschen, die dort leben, ob Mauren, Afrikaner oder Araber, profitieren von solchen friedensfördernden Projekten", ist der Präsident der Malihilfe überzeugt.

Die politisch Verantwortlichen der Grenzregion wissen das Engagement aus dem Hunsrück zu schätzen. Das Oberhaupt einer moslemischen Religionsgemeinschaft, Mohamed Ould Cheikna Hamaoullah Haidaram, der für Mauretanien, Mali und den Senegal zuständig ist, betonte: "Sie sind hier, um den Armen zu helfen und unsere Situation zu verbessern. Ich habe den größten Respekt vor ihrem Engagement."

Neben Entbindungsstationen und Schulen ist sauberes Trinkwasser ein weiterer Schwerpunkt der Mali-Hilfe. Inzwischen wurden zwölf Trinkwasser-Aufbereitungsanlagen gebaut, die bis 1000 Liter Wasser pro Tag produzieren. Mit jeder von ihnen können 500 Menschen mit Trinkwasser versorgt werden. Die Gemeinde Morbach hat selbst bereits zwei dieser Gerätschaften gekauft sowie die Finanzierung des Transports übernommen. Eine Demo-Anlage ist in der Morbacher Energielandschaft zu besichtigen. Maßgeblich beteiligt war Morbach an weiteren Anlagen, unter anderem im Zusammenhang mit dem Benefiz-Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern anlässlich der Einweihung des Kunstrasenplatzes. "Diese Bemühungen wollen wir fortsetzen", versicherte Bürgermeister Eibes. Extra Mali-Hilfe: Die Mali-Hilfe wurde 1993 offiziell gegründet. Sie unterstützt zusammen mit dem Berliner Entwicklungshilfe-Ministerium Selbsthilfe-Projekte in Westafrika. Bislang hat die Mali-Hilfe Vorhaben in einer Größenordnung von 1,2 Millionen Euro realisiert. Gebaut wurden 20 Schulen, 15 Entbindungsstationen beziehungsweise Krankenstationen, einige Brunnen und Pflanzgärten. Für 2009/2010 sind weitere acht Schulen und vier Krankenstationen im Wert von 550 000 Euro vorgesehen. Die Mali-Hilfe hat derzeit 230 Mitglieder. Präsident ist Peter Brucker.

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