Morbach prescht weiter vor

MORBACH. Obwohl es noch sehr theoretisch ist, haben die weiteren Planungen für das künftige Aussehen der Morbacher Energielandschaft schon konkrete Formen angenommen. Gespräche mit potenziellen Investoren sind bereits im Gange.

Kaum ist der Planungsprozess zu Phase zwei der Morbacher Energielandschaft (MEL) abgeschlossen, da prescht die Gemeinde auch schon weiter vor. Und das, obwohl die detaillierte Vorstellung der abgeschlossenen ersten Planungsphase erst in der Oktober-Sitzung ansteht. Im Eilverfahren berieten sich die Morbacher Ratsmitglieder über die Vergabe weiterer Aufträge, die sie, vorbehaltlich einer 70-prozentigen Förderung durch das Land, auch erteilten.Umweltcampus als Auftragnehmer

Allerdings mit der Einschränkung, dass die Summe den Betrag von 225 000 Euro nicht überschreiten darf. Konkret enthalten sind darin 105 000 Euro für eine Untersuchung der Eignung der MEL als Standort eines Bioenergie- und Rohstoffzentrums. Auftragnehmer ist der Umwelt-Campus Birkenfeld (UCB), der für weitere 27 000 Euro Projekt-Steuerung und -Koordination übernimmt.Um die Bebauungsplanung - Kosten 76 000 Euro - kümmert sich die Kaiserslauterner ISU. Das Infocenter soll mit vorerst 15 000 Euro zurückhaltend begonnen und in weiteren Ausbaustufen erweitert beziehungsweise neu gebaut werden. Zusätzlicher Finanzbedarf für den Haushalt 2003: 26 000 Euro, die sich nach Abzug des in Aussicht stehenden Zuschusses auf 7800 Euro reduzieren.Der Gemeinderat folgte mit seinem Grundsatzbeschluss einem bereits im Februar beschrittenen Weg. Dieser hatte die Einheitsgemeinde nach Abschluss der ersten Phase - Planung, Genehmigung und Bau von 14 Windkraftanlagen und einer Photovoltaikanlage - in die Lage versetzt, schnell und unbürokratisch zu handeln.Nur so war es möglich, dass beauftragte Konzepte und Analysen bereits im August abgeschlossen waren. Was für den nächsten Schritt, die Suche nach Investoren, von entscheidender Bedeutung ist. Denn eben diese Planungs-Leistungen dienen Firmen aus Bereichen wie Energiegewinnung aus Biomasse oder potenziellen Wärmeabnehmern als Grundlage ihrer Entscheidung.Parallel dazu wurde bereits das Gespräch mit in Frage kommenden Unternehmen gesucht. Wobei nicht ausschließlich Betriebe aus dem Bereich "Erneuerbare Energien" Berücksichtigung finden. Wichtig ist vielmehr eine Vernetzung, durch die ein stetiger Kreislauf aus Energie-Erzeugung, -Abnahme und Wiederverwertung von Abfallstoffen realisiert werden kann.Laut Bürgermeister Gregor Eibes geht es nun darum, "die Dinge heraus zu filtern, die für uns am Effektivsten sind." Wichtig sei vor allem eine Antwort auf die Frage, wer die erzeugte Energie abnimmt. Was zwar Sache der Investoren sei, aber so der Bürgermeister: "Wenn wir diese Vorarbeit nicht schaffen, wird es sicher schwierig sein, diese Firmen zu gewinnen.Ratsmitglieder sind sich einig

"Ein vernünftiges Gesamtkonzept und die erforderlichen Willensbekundungen potenzieller Investoren liegen vor", so das Fazit der Gemeinde Morbach vor Beschlussfassung. Was in Anbetracht möglicher Konkurrenzbestrebungen in der Region nicht unwesentlich ist. Daher waren sich die Ratsmitglieder auch einig, dass "machbare Projekte realisiert werden sollen."Technologietransfer und Weiterbildung - geplant ist eine Verzahnung und spätere Vernetzung mit dem UCB - sollen dagegen erst in der zweiten Hälfte dieser Phase angegangen werden. Ebenso Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel des Image-Aufbaus.Über die weiteren Punkte der Morbacher Gemeinderatssitzung folgt in den nächsten Tagen ein separater Bericht.

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