Morbach setzt auf Heimat und Mierscheid

Morbach · Die Morbacher Tourist-Information will die Themen Jakob Maria Mierscheid und die Filmreihe Heimat stärker bewerben. Vier Jahre nach Auftragsvergabe soll die Homepage der Einheitsgemeinde mehrsprachig werden.

 Gerlinde und Rüdiger Klein aus Kempfeld besuchen das Café Heimat. Das Thema „Heimat und Edgar Reitz“ will die Gemeinde im kommenden Jahr stärker als bisher bei der touristischen Werbung nutzen. Und den fiktiven Abgeordneten Jakob Maria Mierscheid. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Gerlinde und Rüdiger Klein aus Kempfeld besuchen das Café Heimat. Das Thema „Heimat und Edgar Reitz“ will die Gemeinde im kommenden Jahr stärker als bisher bei der touristischen Werbung nutzen. Und den fiktiven Abgeordneten Jakob Maria Mierscheid. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Morbach. Die Einheitsgemeinde Morbach will beim Fremdenverkehr noch stärker als bisher auf Jakob Maria Mierscheid und die Filmreihe Heimat setzen. "Beide Themen bieten große Chancen", sagte der Morbacher Bürgermeister Andreas Hackethal bei der jüngsten Sitzung des Morbacher Fremdenverkehrsausschusses. 2014 soll die Traumschleife zwischen Gonzerath, Heinzerath und Elzerath, die nach dem fiktiven Bundestagsabgeordneten Mierscheid benannt wird, eröffnet werden. Man wolle bei der Traumschleife eine Bewertung von mindestens 60 Erlebnispunkten erzielen, meinte der Morbacher Touristikchef Karl-Heinz Erz. Da die ursprünglich vorgesehene Strecke zum Teil durch einförmige Waldstücke verlaufe, müsse nachgebessert werden, um das angestrebte hohe Niveau zu erreichen.
Werbefilm auf Homepage


"Das Interesse am Thema Mierscheid ist groß", sagte Hackethal. Die Gastronomen entlang der Schleife seien gefordert, ihr Angebot mit dem Thema zu verbinden, beispielsweise mit einem Jakob-Maria-Mierscheid-Menü.
Das Thema Heimat, das dieses Jahr aufgrund des neuen Films des Morbacher Regisseurs Edgar Reitz erneut in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gekommen ist, soll ebenfalls weiterentwickelt und stärker mit dem Hunsrück in Zusammenhang gebracht werden. Ein Werbefilm, der von der Hunsrücktouristik an zahlreichen Drehorten der Filmreihe und im Morbacher Café Heimat erstellt wurde und die Begriffe Reitz, Heimat und Hunsrück miteinander verbindet, soll demnächst auf der Homepage der Einheitsgemeinde sowie weiterer Hunsrück-Kommunen zu sehen sein.
Erz gab einen Überblick über die weiteren geplanten Aktivitäten im kommenden Jahr.
Dazu zählt eine gemeinsame Wanderwoche der Einheitsgemeinde Morbach mit der Verbandsgemeinde Thalfang, die vom 26. April bis zum 4. Mai 2014 vorgesehen ist. Den Auftakt bildet die Frühlingswanderung der Nachbar-VG, die im kommenden Jahr bei Malborn stattfindet. Die Abschlussveranstaltung soll in der Einheitsgemeinde Morbach sein. Zudem plane die Einheitsgemeinde ein gemeinsames Radwegenetz mit der VG Bernkastel-Kues, die für sich einen Anschluss an den Hunsrückradweg anstrebt. "Mit den verbreiteten E-Bikes sind die Steigungen auf den Hunsrück kein Problem", gab sich Erz zuversichtlich.
An jeder der vier Morbacher Traumschleifen soll künftig einmal jährlich eine öffentliche Veranstaltung organisiert werden. Beispielsweise könnte auf der Ölmühlentour am Ölmühlenfest eine geführte Wanderung angeboten werden, sagte Erz. Bei der LandZeitTour zwischen Hundheim und Hinzerath könne man mit der neu gegründeten Mittelaltergruppe Burgvolk Baldenau kooperieren.
Kritik kam in dem Gremium auf, als der Tourist-Chef sagte, dass die geplante Mehrsprachigkeit der Morbacher Homepage 2014 umgesetzt werden soll. "Hatten Sie das nicht bereits im vergangenen Jahr angekündigt?", fragte ein Ausschussmitglied. Die Arbeiten habe man vor vier Jahren vergeben, antwortete der Morbacher Touristik-Chef. Die Texte der Morbacher Homepage seien bereits damals in vier Sprachen übersetzt worden. Jedoch habe der externe Dienstleister die fremdsprachigen Texte noch nicht auf die Homepage eingestellt. "Da muss nachgehakt werden", sagte Erz.
"Dass man das vier Jahre schleifen lässt, wo gibt es so etwas?", kritisierte Ausschussmitglied Erika Müllers. Spätestens nach einem halben Jahr hätte man den Auftrag neu ausschreiben müssen, sagte sie. Bürgermeister Hackethal beendete die Diskussion mit einem Machtwort: "Es wird in Kürze eine Lösung geben."

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