Morbach will seine Ehrenamtlichen mit Karte und Gala würdigen

Morbach · Morbach führt die Ehrenamtskarte ein. Dabei soll es aber nicht bleiben. Für engagierte Bürger ist eine besondere Feier geplant.

 Theo Gätz (Büroleiter), Brigitte Heintel (Beigeordnete), Inge Degen (Ministerialdirektorin), Dietmar Thömmes (Beigordneter), Andreas Hackethal (Bürgermeister) und Achim Zender (Beigeordneter) bedanken sich für das Engagement der Bürger. TV-Foto: Hans-Peter Linz

Theo Gätz (Büroleiter), Brigitte Heintel (Beigeordnete), Inge Degen (Ministerialdirektorin), Dietmar Thömmes (Beigordneter), Andreas Hackethal (Bürgermeister) und Achim Zender (Beigeordneter) bedanken sich für das Engagement der Bürger. TV-Foto: Hans-Peter Linz

Foto: (m_huns )

Nach einem ersten Stopp am Morgen in Bernkastel-Kues führte ihr Terminplan die Mainzer Ministerialdirektorin Inge Degen gleich weiter nach Morbach, wo sie in derselben Sache unterwegs war: Denn auch im Hunsrück wurde gestern die Kooperationsvereinbarung über die Ehrenamtskarte zwischen der Kommune und Degen als Vertreterin der Landesregierung unterschrieben. Menschen ab 14 Jahre, die ehrenamtlich tätig sind und unter der Woche fünf Stunden dafür arbeiten (oder 250 Stunden im Jahr) können diese beantragen.

Damit ist Morbach die 112. Kommune in Rheinland-Pfalz, die dieses System einführt. Morbach bietet demnach als Vergünstigungen für Karteninhaber den halben Eintrittspreis im Freibad und jeweils zwei Eintrittskarten zum Preis von einer für das Deutsche Telefonmuseum und den Archäologiepark Belginum. Wie Degen erläutert, belegt Rheinland-Pfalz mit fast 50 Prozent ehrenamtlich engagierter Bürger den bundesweiten Spitzenplatz.

Die Vergabe und auch der Zeitnachweis für die Karte erfolgt dann über die Verwaltung. Über 520 Vergünstigungen sind durch die Ehrenamtskarte bundesweit möglich, sogar im benachbarten Ausland, wie etwa in Frankreich oder der Schweiz, gibt es damit in manchen Museen einen ermäßigten Eintritt. "Je mehr Städte und Gemeinden mitmachen, desto mehr Vergünstigungen können landesweit angeboten werden," sagt Inge Degen. Die Altersgrenze sei von 16 auf 14 Jahre gesenkt worden, um gezielt auch junge Menschen anzusprechen und für ehrenamtliches Engagement zu begeistern.

Im Landkreis Bernkastel-Wittlich schließen Morbach und Bernkastel-Kues damit zu den Verbandsgemeinden Thalfang und Traben-Trarbach auf. In der Verbandsgemeinde Wittlich-Land soll die Karte ebenfalls bald eingeführt werden.
Das Thema war in Morbach nicht unumstritten. In mehreren Gremiensitzungen wurde kontrovers diskutiert, bevor ein entsprechender Ratsbeschluss gefasst wurde. Daran erinnert auch Bürgermeister Andreas Hackethal: "Wir hatten keinen einfachen Entscheidungsprozess. Denn die Karte hat anspruchsvolle Kriterien. Wir haben oft darauf hingewiesen, dass es Tätigkeiten gibt, die von der Karte nicht abgedeckt werden, wie etwa die der Mandatsträger oder der Feuerwehren."

All diejenigen, die nicht auf die geforderte Wochenstundenzahl kommen oder aber ausgeschlossen sind, weil sie Vergütungen erhalten, sollen aber in Morbach besonders belohnt werden. "Wir haben uns in den Gremien Gedanken gemacht und uns überlegt, eine Ehrenamtsgala zu veranstalten," verrät Hackethal. Der Termin dazu steht inzwischen auch schon fest: Am 7. November 2018 soll diese Gala erstmals in der Baldenauhalle stattfinden.

Meinung: Morbach setzt einen drauf
Grundsätzlich ist die Ehrenamtkarte natürlich eine gute Idee. Was spricht dagegen, Menschen, die sich überdurchschnittlich engagieren, besonders zu belohnen? Die vorausgesetzte Stundenzahl stellt jedoch eine recht hohe Hürde dar. Für all jene, die ebenfalls in der Bürgerschaft mithelfen, wenn Not am Mann ist, und nicht auf die geforderte Stundenzahl kommen, haben sich die Morbacher nun mit der Ehrenamtgala etwas Besonderes ausgedacht. Das ist eine prima Idee und ein tolles Dankeschön. hp.linz@volksfreund.de

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