Morbach. (urs) Bis die Morbacher Chronik in Druck gehen kann, gibt es noch reichlich zu tun. Wohl deshalb ist ein bedeutsames Jubiläum des Ortes etwas ins Hintertreffen geraten: Der 175. Geburtstag der Pfarrkirche St. Anna. Um dieses Versäumnis wieder ein klein weig wett zu machen, hat das Chronik-Team zu einem Bildervortrag eingeladen. Rund 30 Bürger waren der Einladung in die ehemalige Landwirtschaftschule gefolgt.

Referent Berthold Staudt setzte mit seinem Vortrag am Anfang an: Von 1278, als Morbach erstmals erwähnt wurde, entführte er über die Kirchenbaugeschichte bis in die jüngere Zeit, die etliche Gäste in Erinnerungen schwelgen ließ.

Anders als frühere Hobby-Historiker ist Staudt überzeugt, dass die Wiege des Dorfes nicht im Ortsteil Schmausemühle stand, sondern im heutigen Zentrum. Was ihn darin bestärkt ist die Geschichte der 1830 erbauten Kirche. Denn St. Anna - erst seit 1834 Pfarrkirche - steht am Standort eines älteren Gotteshauses.

Etliche Recherchen laufen parallel

"Die Geschichte unserer katholischen Kirche geht bis ins 13. Jahrhundert zurück", betonte Staudt.

Dafür muss die jüngere Kirchengeschichte mit Makeln wie dem früheren "Wackelturm" leben. 16 000 Mark habe der neue Turm gekostet, führte Staudt vor Augen, dass heute allein eine Dacheindeckung das zigfache koste.

Weitere wichtige Daten der Kirche sind die Glockenweihe von 1923 und der Bau des Querschiffes, für das 1934 der alte Chorraum weichen musste, was später mancher Morbacher bedauerte.

Unabhängig von der Dokumentation der Kirchengeschichte laufen etliche Recherchen parallel. Laut Staudt wird die Chronik neben dem Komplex Lage und Siedlungsgeschichte auch die Geschichte der Aussiedler oder öffentlicher Gebäude beleuchten.

Kindergarten und Krankenhaus seien unter anderem bereits "beackert". Wegen der Vielfalt der Themen habe sich das Chronik-Team eine Grenze gesetzt: "Wir wollen ein Buch herausbringen von 700 - maximal 800 - Seiten."

Schließlich solle es später ja auch gern zur Hand genommen und gelesen werden.