Morbacher Frühling mit Glühwein

Morbach · Auch wenn sein Name nicht so ganz zum Wetter passte - der Morbacher Frühling war ein voller Erfolg. Dafür sorgten Besucher, die dem trüben Wetter die Stirn boten: Geholfen wurde ihnen nicht nur mit gutem Essen und Heizpilzen, sondern auch noch etwas Glühwein.

Morbach. Normalerweise stellt Kurt Müllers ein großes Zelt auf, um seine Gartenmöbel beim Morbacher Frühling auf dem Platz Pont-sur-Yonne zu präsentieren. Doch der Wind machte einen Strich durch den Aufbau. "So was habe ich bei dieser Veranstaltung noch nie erlebt", sagt das Mitglied im Führungsteam des Gewerbe- und Verkehrsvereins. Die Lösung bietet Metzgermeister Klaus Gauer-Kneppel, der seinen Hof kuschelig gestaltet: "Da muss man spontan improvisieren." Gesagt, getan: Ein Heizpilz, was Gutes zu essen und vor allem Glühwein schätzten Besucher wie Nicole und Sascha Sauerbeck aus Idar-Oberstein, die mit der zweijährigen Tochter Lina gekommen sind: "Wir interessieren uns für neue Möbel. Da hat unsere Heimatstadt fast nichts zu bieten." Zur Mittagszeit sah der Besucherstrom noch sehr dünn aus - fast wie an einem Sonntag ohne Morbacher Frühling. Doch mit der Sonne kamen dann auch die Leute. Und über die frostige Luft waren die Kaufleute dann auch nicht unbedingt traurig: Textilhändlerin Edeltrud Reinhard erklärt den sehr nützlichen Effekt: "Wenn es draußen kalt ist, kommen die Leute direkt ins Geschäft." So könne sie dieser Witterung durchaus eine positive Seite abgewinnen.
Christel Kruel, die Autoteile anbietet, stellt fest: "Wenn kein Krammarkt da ist, kommen weniger Leute." Aber, so Vorstandsmitglied Müllers, für den Krammarkt wäre das Wetter auch nicht gut. So waren die wärmsten Plätze die Anziehungspunkte, ob es die Gastronomie oder die Läden waren. Richtig dicht drängten sich Kunden in einem Ofenfachgeschäft, denn dort waren mehrere Modelle in Betrieb.
Viel Interesse zogen auch die edlen Karossen der Autohändler auf sich. Die konnten dann am Nachmittag doch noch um die Wette glänzen - als Morbach seinem Ruf als Sonnenstube des Hunsrücks wieder einmal alle Ehre machte.

volksfreund.de/fotos

Extra

Winfried Kaas (72) aus Morbach freut sich, dass er ein warmes Plätzchen gefunden hat: "Hauptsache, es gibt gutes Essen." Christel Weyand (80) aus Morbach: kommt immer zum Morbacher Frühling und findet: "Das Wetter ist ja diesmal eine Ausnahme. Die Geschäfte bieten immer viel, und das wissen die Kunden zu schätzen."Extra

Liane Scherer (46) aus Hettershausen: Ich habe aus beruflichen Gründen sowieso nur sonntags Zeit. Da kommt mir so ein verkaufsoffener Sonntag sehr entgegen." Thomas Glesius (50) aus Zeltingen: "Normalerweise ist hier viel los. Enttäuscht bin ich wegen des Wetters dennoch nicht, weil ja die Angebote der Geschäfte gleich gut bleiben."

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