Morbacher Gemeindeforst ist gut aufgestellt

Morbach · Der Morbacher Eigenbetrieb Gemeindeforst hat das Jahr 2011 mit einem Gewinn von 107 000 Euro abgeschlossen. Auch für 2012 erwartet Jürgen Schabbach, Leiter des Eigenbetriebs, einen Überschuss. Am Dienstag wird der Jahresabschluss 2011 dem Gemeinderat vorgelegt.

Morbach. Er ist insgesamt knapp 20 Millionen Euro wert, der Morbacher Gemeindeforst. Wollte die Gemeinde ihn verkaufen, müsste ein Interessent aber wesentlich mehr Geld ausgeben, sagt Jürgen Schabbach, Leiter des Eigenbetriebs Forst. Denn: Der Wert des Walds werde relativ niedrig angesetzt aufgrund von Unwägbarkeiten wie Stürmen.
Bäume nach Plan gefällt


Von diesen wurde der Wald im Jahr 2011 glücklicherweise verschont; der Jahresbericht, der dem Gemeinderat am Dienstag vorgelegt wird, fällt insgesamt gut aus. "Die Bäume konnten nach Plan gefällt werden", sagt Schabbach. 16 000 Festmeter Holz haben die Waldarbeiter, Unternehmer oder privaten Holznutzer aus dem Forstrevier Morbach geholt - darunter vor allem Fichten und Douglasien. Ein Festmeter entspricht dabei einem Kubikmeter Holz ohne die Luftzwischenräume, die beim Stapeln entstehen.
Zum Vergleich: Im Jahr 2010, als Orkan Xynthia auch im Morbacher Gemeindeforst wütete, wurden 43 000 Festmeter gefällt. Die Löcher, die der Sturm in den Wald gerissen habe, seien aber inzwischen alle wieder aufgeforstet.
"Wir haben die Chance genutzt, auch eine große zusammenhängende Fläche für Weihnachtsbäume heranzuziehen", sagt Schabbach. Mehr als 100 000 Douglasien, Rotbuchen, Bergahorne, Vogelkirschen, Esskastanien, Nobilistannen und Nordmanntannen sind 2011 gepflanzt worden - auf einer Fläche von 40 Hektar. Das entspricht etwa der Größe der Vatikanstadt.
Insgesamt betreut Schabbach ein Gebiet von knapp 3000 Hektar oder umgerechnet etwa 4200 Fußballfeldern. Damit ist der Eigenbetrieb auf die Fläche gerechnet der größte Betrieb der Gemeinde. Und nicht nur das: Er ist auch einer der größten Forstbetriebe in Rheinland-Pfalz. 107 000 Euro Jahresgewinn kann er laut Jahresabschluss 2011 für sich verbuchen; für 2012 rechnet Schabbach sogar mit einem Gewinn von mehr als 200 000 Euro. Zu den Aufgaben des Eigenbetriebs gehört aber nicht nur die ökonomische Nutzung, er muss auch die Nachhaltigkeit und den Wald als Erholungsstätte im Blick haben.
Eine Rolle spielt zudem die Bildung. Diese will die Gemeinde in ihrem neuen Forstbetriebshof mit angegliedertem Pädagogikzentrum bieten, der derzeit für 535 000 Euro in der Energielandschaft entsteht. Dort soll gezeigt werden, wie ein Forst bewirtschaftet wird und wie gearbeitet werden kann. In mehreren Räumen sollen die Besucher so einen Einblick in die Waldnutzung bekommen. Schabbach geht davon aus, dass die Arbeiten zum Sommer abgeschlossen sein könnten. hsc
Am Dienstag, 11. Dezember, ist der Jahresabschluss 2011 des Eigenbetriebs Gemeindeforst Morbach Thema im Gemeinderat. Zudem stehen der Haushalt sowie der Tätigkeitsbericht des Jugendpflegers auf der Tagesordnung. Die Sitzung beginnt um 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses.
Extra

Die Gemeinde Morbach führt ihren Forst seit 2006 als Eigenbetrieb. Mit der neuen Struktur erhofft man sich mehr planerische Flexibilität, weil beispielsweise die Schaffung von Rücklagen ermöglicht wird. Mit dem Jahresabschluss 2011 verfügt der Eigenbetrieb über gut 800 000 Euro an Rücklagen; das Eigenkapital beträgt rund 22 Millionen Euro. iro/hsc

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