Morbacher Künstler bleibt unvergessen

Morbach/Thalfang · Der Morbacher Bildhauer Klaus Rothe ist bereits seit 35 Jahren tot. Doch die Spuren, die der Künstler in der Region hinterlassen hat, sind bis heute allgegenwärtig, wie etwa der Thalfanger Dorfbrunnen.

 Der Thalfanger Dorfbrunnen: ein Zeugnis der Schaffenskraft von Klaus Rothe. TV-Foto: Ursula Schmieder

Der Thalfanger Dorfbrunnen: ein Zeugnis der Schaffenskraft von Klaus Rothe. TV-Foto: Ursula Schmieder

Morbach/Thalfang. Der Künstler Klaus Rothe ist vor allem für seine Arbeiten in Kirchen bekannt. Doch ein viel beachtetes Zeugnis seiner Schaffenskraft steht mitten in Thalfang: der Brunnen an der Zufahrt zur Festhalle. Das steinerne Kunstwerk ist aber nur eines von vielen Werken, die Klaus Rothe (1912 bis 1979) der Nachwelt hinterließ. An den aus Oberschlesien stammenden Holzbildhauer erinnern auch Teile des Ehrenmals in Thalfang "Auf Schock" und des Ehrenmals in seinem Wohnort Morbach. Außerdem hinterließ er seiner Wahlheimat Morbach einen Brunnen und ein Wandgemälde, das an den einstigen Tabakanbau dort erinnert.
Nicht nur Holz und Stein


Nicht nur Holz und Stein waren das Metier des Bildenden Künstlers, der in München studierte und sich bereits nach wenigen Jahren in der Morbacher Bildhauerei Mettler selbstständig machte. Rothe malte auch und arbeitete mit Metall, wie einige Bronzearbeiten belegen.
Die Vielseitigkeit des anerkannten Bildhauers ist insbesondere in Kirchen zu bestaunen, wie etwa in der 1970 erbauten Trinitatiskirche in Deuselbach. Von Rothe stammen die Tür, der Altartisch und das Kanzelpult sowie ein Holzkreuz. Für die Malborner Kirche St. Briktius schuf Rothe Figuren für die Weihnachtskrippe, 14 Kreuzwegstationen sowie eine an die Gefallenen des Dorfes erinnernde Pieta. Weitere Spuren gibt es in Kell, wo Rothe für die viele Jahre in der Gemeinde wirkenden Oblatinnen Kreuzwegstationen schuf sowie in Idar-Oberstein.
In der Felsenkirche erinnern die Sandstein-Altarplatte sowie Bronze-Kerzenleuchter und -Altarkreuz an ihn.
Doch der Wahl-Morbacher war nicht nur im Hunsrück tätig, sondern auch an der Mosel. Beispielhaft für sein Schaffen über Konfessionsgrenzen hinweg sind Kunstwerke in der Simultankirche St. Remigius Brauneberg. Für sie entwarf er 1963 den Taufstein, den neuen Altar und Schriftzug "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben", der die Stirnwand schmückt. Er ziert die damals eingezogene Wand, dank der katholische und evangelische Christen zeitgleich Gottesdienste feiern können.
Nachzulesen ist dies in einer Schrift von Ernst Schiffmann von 2002, die von der katholischen Pfarrgemeinde Brauneberg-Mülheim und der evangelischen Kirchengemeinde Mülheim zum 225-jährigen Kirchweihfest herausgegeben wurde und die 2012 überarbeitet worden war.
Ähnlich prägend war Rothes Wirken in der,ebenfalls zeitweise als Simultankirche genutzten Kapelle St. Rochus im Bernkastel-Kueser Stadtteil Andel. Auch für sie schuf der Morbacher Mitte der 1960er Jahre eine neue Kanzel sowie Taufstein und Altartisch. urs

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