Mordsgeschichten, Mops und Moselwein

Traben-Trarbach · Zur ersten Moselkrimi-Stadtführung hatten sich viele Teilnehmer in "Dein Buchladen" in Traben-Trarbach eingefunden. Vor dem gebannt lauschenden Publikum las Autor Jens Buchner aus seinem Roman "Die Maske des Buddhas" und setzte die Lesung anschließend in einem alten Gewölbekeller fort.

 Bei der ersten Moselkrimi-Stadtführung liest Buchautor Jens Buchner mit Ehefrau Elisabeth im 600 Jahre alten Gewölbekeller aus seinem Kriminalroman „Die Maske des Buddhas“. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Bei der ersten Moselkrimi-Stadtführung liest Buchautor Jens Buchner mit Ehefrau Elisabeth im 600 Jahre alten Gewölbekeller aus seinem Kriminalroman „Die Maske des Buddhas“. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. Im Herbst 2013 präsentierte der seit zwei Jahren in Traben-Trarbach lebende Historiker, Autor und Journalist Jens Buchner seinen Kriminalroman der Öffentlichkeit (der TV berichtete). Der Krimi ist zugleich ein Führer, der die Sehenswürdigkeiten der Stadt vorstellt und erläutert.
Buchner hat sich damit einen Traum erfüllt: "Eine Geschichte zu schreiben, die sich aus vielen kleinen Geschichten zusammensetzt, die eine Stadt so in sich trägt", sagt er.
Sein Protagonist trägt biografische Züge: Journalist Jonas, Ende 40 und Neubürger in Traben-Trarbach, erkundet mit Mops "Möppel" das Städtchen. Mit dem Einstieg ins zweite Buchkapitel zieht Buchner die Zuhörer gleich in seinen Bann: Der Vierbeiner hat die Nase vorn und erschnüffelt eine jugendliche Wasserleiche in der Mosel. Im nächsten Kapitel macht Jonas im Mittelmosel-Museum, dem stattlichen Barockhaus Böcking, in dem Goethe einst einige Stunden weilte, einen geheimnisvollen Fund.
13 Kapitel, 13 Orte


Und so geht es weiter durch das Städtchen, hinauf zur Grevenburg und zum Mausoleum auf dem Trarbacher Friedhof, unter dem sich ein Verlies befindet. "Alle 13 Kapitel sind Orte, die exklusiv erklärt werden", sagt Buchner über seinen Roman, zu dem er eigens einen Stadtplan gestaltet hat. Einen Vorgeschmack bekommen die Gäste bei der Besichtigung des Burg-Kellers in der Moselstraße. Der aus 400 Millionen Jahre altem Moselschiefer geschlagene Gewölbekeller stammt vermutlich aus dem 15. Jahrhundert und hat einen 37 Meter langen Schacht, der hinauf zum Kriegerdenkmal führt.
Buchner setzt die Lesung im Wechsel mit Ehefrau Elisabeth bei Kerzenschein fort. In schaurig-schöner Atmosphäre tropft das Wasser von der Decke. Obendrein gibt es viele Informationen zur Traben-Trarbacher Unterwelt. Im warmen Buchladen findet die Lesung beim Krimi-Riesling ihren Abschluss.
Jens Buchners flüssige, humorvolle Vortragsweise kommt beim Publikum gut an: "Man kann ihm sehr gut zuhören", sagt eine Seniorin. "Super" findet Christine Loewen aus Lösnich die erste Moselkrimi-Stadtführung, Vater Walter lobt sie als "sehr interessant und gut gemacht". Auch Rita Albright gerät ins Schwärmen, weil vorgelesen und ein alter Keller besichtigt wird. "Das passt so richtig zu einem Krimi". GKB

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