Konzertreihe Wein und Jazz an einem lauschigen Abend

Traben-Trarbach · Die Münchner Sängerin Alma Naidu gastierte im Rahmen des Mosel Musikfestivals im Garten der Villa Huesgen in Traben-Trarbach.

 Alma Naidu und Mitglieder ihrer Band beim Auftritt im Garten der Villa Huesgen.

Alma Naidu und Mitglieder ihrer Band beim Auftritt im Garten der Villa Huesgen.

Foto: Strouvelle Christoph

Wie bezeichnet man einen Abend mit milden Temperaturen auch nach Einbruch der Dunkelheit, mit Weinprobe und hervorragender Musik einer jungen Jazz­sängerin? Und das Ganze im Garten einer Jugendstil­villa, vor deren Fassade die Band ihre Instrumente auf­gebaut hat? Ein Sommernachtstraum vielleicht – frei nach Shakespeare?

Weit weg davon ist es jedenfalls nicht, was die 100 Besucher auf dem Gelände der Villa Huesgen in Traben-Trarbach erleben. Zu Gast ist die Münchner Nachwuchs­jazzerin Alma Naidu mit Band, die im Rahmen des Mosel Musikfestivals ihre musikalische Visitenkarte dort abgegeben hat.

 Alma Naidu und Band bei ihrem Auftritt im Garten der Traben-Trarbacher Villa Huesgen.

Alma Naidu und Band bei ihrem Auftritt im Garten der Traben-Trarbacher Villa Huesgen.

Foto: Strouvelle Christoph

Und das mit Erfolg. Auch in der lockeren Atmosphäre eines Gartenkonzerts bleiben die Zuschauer gespannt auf ihren Stühlen sitzen, weil es Naidu gelingt, sie mit ihrer Stimme einzufangen. Selten erlebt man eine so klare Stimme, die eine Jazzsängerin sowohl anmutig als auch kraftvoll einsetzt. Egal, ob sie von ihrer kompletten Band begleitet wird oder lediglich von Lukas Häfner an der Gitarre. Oder auch a cappella als Auftakt zu ihren Liedern, bevor die Band miteinsteigt. Weitere Mitspieler sind Lisa Wulff am Bass und Valentin Renner am Schlagzeug.

Naidu singt an diesem Abend überwiegend Lieder von ihrem ersten Album „Alma“, die sie auch selbst geschrieben hat. Schnell wird den Besuchern klar, warum die 27-Jährige als eine der viel­versprechendsten Newcomerinnen der deutschen Jazzszene gilt. Obwohl erst Mitte 20, wirkt sie charmant und souverän, schafft es problemlos, die Besucher in ihren Bann zu ziehen. Bewundernswert ist auch das sanfte und zugleich virtuose Zusammenspiel der jungen Musiker.

Viele Besucher nutzen erst die Pause des Konzerts, um ihre Jetons, die sie gemeinsam mit ihrer Eintrittskarte bezahlt haben, in die Weine umzusetzen, die Hausherr Adolph Huesgen an diesem Abend für sie vorbereitet hat.

Nach der Pause stimmt Alma Naidu auch Lieder anderer Künstler an, die sie neu ­arrangiert hat. Etwa Lieder von Sting, gefolgt von einem Song, der an eine Rockballade erinnert. Bei Billy Joels „And so it goes“ begleitet sich Naidu allein am Piano, bei „Come Together“ von den ­­Beatles und Randy Crawfords „Same old Story, same old Song“ sind die weiteren Bandmitglieder wieder mit dabei. Zwei Zugaben hat die vierköpfige Gruppe eingeplant. Es spricht für die Musiker, dass sich die Zuschauer eine dritte erklatschen.

„Die Veranstaltung war innerhalb von zwei Wochen ausverkauft“, berichtet Hausherr Adolph Huesgen. Zwar hätten in den Garten noch mehr Besucher gepasst, doch der Ausweichraum wäre im Fall von Regen voll besetzt gewesen. Huesgen hat im Vorjahr ebenfalls in Kooperation mit dem Mosel Musikfestival damit begonnen, den Garten und das Gelände kulturell zu nutzen. Er will die Verbindung von Wein und Kultur fortführen – auch gerne mit Ausstellungen. Musikalisch schwebt ihm Jazz vor.

Tobias Scharfenberger, Intendant des Mosel Musikfestivals, möchte die Kombination aus Musik und Wein ebenfalls weiter ausbauen. „Das ist ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal unserer Region“, sagt er. Es gebe eine Menge potenzieller Besucher, die sowohl Wein als auch Kultur gerne mögen. Scharfenberger: „Das ist ein Publikum, das Qualität zu schätzen weiß.“

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