Mosel zieht mehr als 1000 Ruderer an

Bernkastel-Kues · Die Mosel gehört am Samstag ab 11 Uhr nur halb den Ausflugs- und Güterschiffen. Auf zwei Kilometern zwischen Bernkastel-Kues und Graach findet zum 65. Mal die Ruderregatta "Um den grünen Moselpokal" statt. Mehr als 1000 Ruderer mit 230 Booten haben sich schon angesagt.

Bernkastel-Kues. Das größte Ruderertreffen an der Mosel kommt an seine Kapazitätsgrenze. "Das ist so ziemlich Rekord", sagt Thomas Ruf. Bei der 50. Regatta im Jahr 2000 seien 250 Boote gestartet, bestätigt Marlene Schömann-Finck. Die 58-Jährige von der Rudergesellschaft Zeltingen (RGZ) und Ruf vom Bernkasteler Ruderverein (BRV) sind die Organisationsleiter der Moselregatta. Für dieses Jahr sind bisher 230 Boote gemeldet. Insgesamt rund 150 Helfer der Ausrichtervereine, dazu die Freiwillige Feuerwehr Zeltingen, die Wasserwacht Bernkastel-Kues, der DRK-Ortsverein Bernkastel-Kues und die Wasserschutzpolizei sind vom heutigen Freitag bis Sonntag im Einsatz. Nicht alle gleichzeitig, betont Ruf. Man arbeite in einer Art Schichtbetrieb. "Manche kommen nur freitags zum Aufbau, haben aber während der Rennen keine Aufgabe", erzählt er.
Das Besondere an der Bernkastel-Kueser Regatta: "Alle, die hier rudern, haben ein Kulisse von wenigstens 2000 Zuschauern", sagt Ruf. Während sonst Rennen oft quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit beispielsweise in Industriehäfen bestritten werden, liegen Start und Ziel bei der Regatta "Um den grünen Moselpokal" am Kueser Moselufer. Die vier Kilometer lange Wettkampfstrecke führt bis auf die Höhe von Graach und zurück. Die Mosel ist halbseitig für die Sportler gesperrt. Die Boote starten nicht gemeinsam, sondern in Ein- oder Zwei-Minuten-Abständen.
Außer von den Kueser Anlagen aus kann man die Ruderer auch von der Moselbrücke gut beobachten. Interessant ist auch der sogenannte Sattelplatz Richtung Ortsausgang nach Lieser. Dort werden die Boote von den Anhängern geladen und für die Rennen vorbereitet, in der Ruderersprache aufriggern genannt. Seit einigen Jahren tendierten die Teilnehmer aus ganz Deutschland, den Niederlanden und Belgien dazu, auch an der Mosel zu übernachten, sagt Ruf: "Die gehen sonntags noch einmal auf die Mosel, um das wunderschöne Ruderrevier noch einmal zu befahren." Das Problem bei den Übernachtungen: Viele berücksichtigen nicht, dass an der Mosel momentan die Tourismus-Hauptsaison läuft und es kaum freie Betten gibt.
2013 habe eine Gruppe von Ruderern aus Belgien sogar am Flughafen Hahn übernachtet, erzählt Ruf. In einer der Sporthallen am Schul- und Sportzentrum wird eine Übernachtungsmöglichkeit für Ruderer bereitgestellt. "50 Anmeldungen haben wir schon. Ich denke, dass es insgesamt mehr als 100 werden", sagt Ruf. Nicht nur auf dem Wasser kommt die Regatta an ihre Kapazitätsgrenzen.

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